Indigene aus Amazonasgebiet bitten um Unterstützung in Corona-Krise

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Ecuador,

Vertreter indigener Organisationen aus dem Amazonasbecken bitten die internationale Gemeinschaft um finanzielle Unterstützung gegen die Corona-Pandemie.

amazonas coronavirus
Das Coronavirus hat auch die indigene Bevölkerung des Amazonas erreicht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Indigene Organisationen aus dem Amazonasbecken bitten um Hilfe gegen Covid-19.
  • Deswegen wurde ein Notfallfonds gegründet, um drei Millionen US-Dollar zu sammeln.

Angesichts der grassierenden Corona-Pandemie haben Vertreter indigener Organisationen aus dem Amazonasgebiet die internationale Gemeinschaft um finanzielle Unterstützung gebeten. Der Dachverband der indigenen Gruppen im Amazonasbecken (Coica) startete am Mittwoch eine Kampagne. Und zwar um zunächst drei Millionen US-Dollar für einen Notfallfonds einzusammeln. Mit dem Geld sollen Lebensmittel und Medikamente beschafft sowie Massnahmen zum Schutz der Lebensräume der Urvölker vor Eindringlingen finanziert werden.

Coronavirus Amazonas
Neue Gräber wurden in Manaus in Brasilien ausgehoben. Die Zahl der Toten ist wegen des Coronavirus stark angestiegen. - keystone

«Wenn uns die Regierungen der Region nicht helfen, dann lasst es die internationale Gemeinschaft tun». So sagte Coica-Chef José Gregorio Diaz Mirabal vom Volk der Wakuenai Kurripaco in Venezuela. «Die nationalen Regierungen reden immer über die Souveränität über das Amazonasgebiet. Aber diese Macht geht Hand in Hand mit der Verantwortung für die Bewohner.»

Covid-19 ist nun auch im Amazonasbecken angekommen

Zu der indigenen Organisation Coica gehören Ureinwohner aus dem gesamten Amazonasbecken: Aus Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Venezuela, Französisch-Guayana, Guayana und Suriname. In den vergangenen Jahrzehnten starben in Südamerika immer wieder zahlreiche Indigene wegen eingeschleppter Krankheiten.

«Covid-19 betrifft die ganze Welt, ist nun auch in den indigenen Siedlungsgebieten angekommen und bringt unser Leben in Gefahr». So sagte Francinara «Nara» Soares Baré aus Brasilien. «Aber bei uns trifft das Virus auf bereits vorher bestehende Bedrohungen. Wie Umweltverschmutzung, begrenzter Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung, Gewalt und Diskriminierung.»

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