Indien nimmt Klimaaktivistin fest - Zusammenhang mit Bauernprotesten

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Indien,

Die Polizei in Indien hat eine Klimaaktivistin im Zusammenhang mit Kampagnenmaterial zu den grossen Bauernprotesten festgenommen.

Eine Gruppe indischer Bauern protestiert auf dem Weg zum Wohnsitz des regierenden Mahesh Sharma der Bhartiya Janata Partei. Indische Bauern reichten beim Obersten Gerichtshof eine Petition ein, in der sie die Aufhebung von drei neuen Gesetzen zur Agrarreform fordern. Foto: Altaf Qadri/AP/dpa
Eine Gruppe indischer Bauern protestiert auf dem Weg zum Wohnsitz des regierenden Mahesh Sharma der Bhartiya Janata Partei. Indische Bauern reichten beim Obersten Gerichtshof eine Petition ein, in der sie die Aufhebung von drei neuen Gesetzen zur Agrarreform fordern. Foto: Altaf Qadri/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Altaf Qadri

Die 22 Jahre alte Disha Ravi soll das Material mit Klimaaktivistin Greta Thunberg geteilt haben, die dieses dann auf Twitter verbreitetet hatte, wie die Polizei mitteilte. Thunberg hatte kürzlich auch getwittert: «Wir stehen in Solidarität mit dem #Bauernprotest in Indien.»

Laut der Polizei ist das Kampagnenmaterial Teil einer Verschwörung von Sikh-Separatisten und Ravi eine der entsprechenden Hauptverschwörerinnen. Die Fridays-for-Future-Anführerin und Studentin solle demnach mit den Separatisten zusammengearbeitet haben, um Unzufriedenheit gegenüber dem indischen Staat zu verbreiten.

Vor einem Gericht in der Hauptstadt Delhi im Norden des Landes wies sie am Sonntag den Vorwurf nach Verschwörung und Volksverhetzung zurück. Sie habe lediglich zwei Zeilen des Materials bearbeitet, sagte sie laut dem Fernsehsender NDTV. Zuvor war sie im südlichen Bengaluru festgenommen worden, wie die Polizei berichtete.

Mehrere Aktivisten und Oppositionspolitiker kritisierten die Festnahme. Auch Delhis Regierungschef Arvind Kejriwal schrieb am Montag auf Twitter, dass die Festnahme ein noch nie da gewesener Angriff auf die Demokratie sei: «Unsere Bauern zu unterstützen ist keine Straftat.»

Seit November kampieren Zehntausende Bauern rund um die Hauptstadt und fordern meist friedlich, kontroverse Marktliberalisierungsgesetze aufzuheben. Ende Januar kam es jedoch zu Gewalt zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Mindestens ein Bauer starb und 400 Polizisten wurden nach Polizeiangaben verletzt.

Die Gesetze sollen es Firmen einfacher machen, direkt von Bauern zu kaufen. Bislang wurde in Indien Getreide meist in staatlich organisierten Grossmärkten mit Mittelmännern zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Die Regierung argumentiert, dass die Erzeuger auf dem freien Markt höhere Gewinne erzielen könnten und die Reform die Landwirtschaft modernisiere. Die Bauern hingegen befürchten einen Preisverfall. Die Landwirtschaft ist Lebensgrundlage für rund 60 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner des Landes.

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