Der in Ägypten in Haft sitzende Alaa Abdel Fattah trat aus Protest gegen seine Haftbedingungen in einen Hungerstreik. Nun hat er diesen beendet.
Der ägyptische Aktivist Abdel Fattah 2019
Der ägyptische Aktivist Abdel Fattah 2019 - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alaa Abdel Fattah sitzt seit 2013 fast durchgehend im Gefängnis.
  • Aus Protest gegen die Haftbedingungen trat er im Mai in einen Hungerstreik.
  • Er habe seinen Streik nun gebrochen, verkündete er am Montag.

Der in Ägypten inhaftierte Demokratieaktivist Alaa Abdel Fattah hat seinen monatelangen Hungerstreik beendet. «Ich habe meinen Streik gebrochen», schrieb er in einer handschriftlichen Notiz vom Montag, den die Familie am Dienstag veröffentlichte.

«Ich habe lange Zeit nicht gefeiert, und ich will mit meinen Zellengenossen feiern, deshalb bring' einen Kuchen», schrieb Abdel Fattah. Der Aktivist wird diesen Freitag 41 Jahre alt. «Mache dir keine Sorgen, mir geht es gut», schrieb er an seine Mutter.

Abdel Fattah zählte zu den Führungsfiguren in der Revolution von 2011, die Langzeitherrscher Husni Mubarak zu Fall brachte. 2013 wurde er beim Protest gegen ein verschärftes Demonstrationsgesetz festgenommen und sitzt seitdem fast durchgehend im Gefängnis. Seit Mai hatte er aus Protest gegen seine Haftbedingungen täglich nur noch rund 100 Kalorien zu sich genommen und zuletzt ganz auf Essen und auch Wasser verzichtet. Was ihn zum Ende des Streiks bewegte, blieb auch nach Angaben der Familie zunächst unklar.

Fall überschattet Weltklimakonferenz

Diesen Donnerstag und damit einen Tag vor seinem Geburtstag darf Abdel Fattah im Gefängnis Wadi al-Natrun nördlich von Kairo den monatlichen Besuch seiner Familie empfangen. Dabei darf er, getrennt durch eine Glasscheibe, in der Regel rund 20 Minuten lang mit seinen Angehörigen sprechen. Seine Schwester Sanaa Saif erklärte, die Familie würde «die Tage zählen» bis zum Besuch, um herauszufinden, was sich in letzter Zeit im Gefängnis zugetragen habe.

Der Fall überschattet die in Ägypten laufende Weltklimakonferenz. Den Fall sprachen bei Treffen mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Scharm el Scheich unter anderem US-Präsident Joe Biden, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an.

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