«Hotel Ruanda»-Held Rusesabagina hat Rebellengruppe mitgegründet

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Ruanda,

Wegen Terrorvorwürfen steht «Hotel Ruanda»-Held Paul Rusesabagina vor Gericht. Er hat Verbindungen zu einer bewaffneten Gruppe eingestanden.

«Hotel Ruanda»-Held Paul Rusesabagina
Paul Rusesabagina sitzt zwischen seinen Anwälten bei einer Anhörung in Kigali. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Hotel Ruanda»-Held gibt zu, dass er eine Rebellengruppe mitgegründet habe.
  • Paul Rusesabagina steht wegen Terrorvorwürfen vor Gericht.

Er und andere hätten die Rebellengruppe FLN gegründet, so der «Hotel Ruanda»-Held Paul Rusesabagina. Sie hätten aber nicht «Terrorismus begehen wollen», sagte er am Freitag in Kigali.

Man habe die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Not ruandischer Flüchtlinge lenken wollen. Allerdings sagte Rusesabagina, er werde die Verbrechen der FLN nicht herunterspielen. Die Gruppe wurde demnach von jemand anderem geleitet.

Rusesabagina wird unter anderem Terrorismus, Mordbeteiligung und die Gründung einer bewaffneten Gruppe vorgeworfen. Sein Verfahren soll demnächst beginnen.

«Hotel Ruanda»-Held Paul Rusesabagina

Rusesabagina ist weltweit durch den Hollywood-Film «Hotel Ruanda» bekannt geworden. Dieser Film erzählt, wie der Hotelmanager während des Völkermords in Ruanda 1994 mehr als 1200 Menschen das Leben rettete.

Später wurde er zu einem scharfen Kritiker des ruandischen Präsidenten Paul Kagame und ging ins Exil. Er ist ein Anführer der politischen Koalition MRCD, die Ruandas Regierung kritisch gegenübersteht und mit der FLN Verbindungen hat. Die FLN ist für mehrere Angriffe in Ruanda verantwortlich.

Ruanda
«Hotel Ruanda»-Held Paul Rusesabagina ist ein scharfer Kritiker der Regierung in Ruanda. - afp

Wie es zu Rusesabaginas Festnahme kam, ist unklar. Er hielt sich in Dubai auf und wurde laut seiner Familie nach Ruanda entführt. Jüngst entschied eine Richterin, den Angeklagten nicht auf Kaution freizulassen. Dagegen ist Rusesabagina in Berufung gegangen.

Mehr als 800'000 Tote bei Völkermord

In dem Völkermord wurden mehr als 800'000 Tutsi und gemässigte Hutu getötet. Präsident Kagame wird für die Versöhnung und den wirtschaftlichen Aufschwung Ruandas international gelobt. Er hat aber Meinungsfreiheit und Oppositionsarbeit scharf eingeschränkt. Kagame ist de facto seit Ende des Genozids und offiziell seit 2000 an der Macht.

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