Hitzewelle im Iran: Mehr als 50 Grad im Südwesten
In Omidieh im Südwesten Irans wurden 51 Grad gemessen – mitten in einer anhaltenden Wasserkrise.

Inmitten einer Wasserkrise sind die Temperaturen an einem Ort im Iran auf mehr als 50 Grad gestiegen. In der südwestlichen Stadt Omidieh in der industriell geprägten und trockenen Provinz Chusestan wurden am Donnerstag 51 Grad gemessen, wie der staatliche Rundfunk berichtete.
Auch in anderen Städten des Landes kletterten die Höchstwerte demnach auf mehr als 45 Grad. In den kommenden Tagen sei zudem in Teilen des Irans mit Sandstürmen und schlechter Luftqualität zu rechnen, berichtete der Rundfunk unter Berufung auf eine Warnung der Wetterbehörde.
Die Hitzewelle trifft das Land inmitten einer Wasserkrise. Laut jüngsten Aussagen von Klimaexperten sind 80 Prozent der Stauseen fast leer. In zahlreichen Städten ordneten die Behörden Zwangsabschaltungen der Wasserversorgung an. In der Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran etwa blieben die Wasserhähne in den vergangenen Tagen teils stundenlang trocken.
Extremtemperaturen auch in Nachbarländern
Die ölreiche Provinz Chusestan zählt zu den heissesten bewohnten Regionen der Erde. Die Einwohner dort haben ihren Alltag an die extremen Temperaturen angepasst. Zunehmende Stromausfälle und Wasserknappheit erschweren jedoch das Leben – besonders dann, wenn Klimaanlagen ausfallen und die Hitze unerträglich wird. Auch in den Nachbarländern Pakistan und Irak steigen die Temperaturen gelegentlich auf mehr als 50 Grad Celsius.
Der Iran zählt zu den trockensten Ländern der Erde. In den vergangenen Jahren haben Klimaforscher einen deutlichen Rückgang der Niederschläge verzeichnet, während extreme Wetterereignisse wie Dürreperioden und Sturzfluten zunehmen. Der Klimawandel trifft das Land Experten zufolge schneller und härter als viele andere Regionen der Welt.
Heissester Ort der Erde in den USA
Das Death Valley in der ostkalifornischen Wüste sowie in Nevada gilt als heissester Ort der Erde. Eine Messung auf der Greenland Ranch vom Juli 1913 ist als Weltrekord anerkannt. Damals wurden sagenhafte 56,7 Grad gemessen – was ein Wissenschaftler 2016 allerdings als meteorologisch gesehen «nicht möglich» und wahrscheinlichen Messfehler einstufte. In den vergangenen Jahren wurden im Death Valley regelmässig extreme Temperaturen von mehr als 50 Grad gemessen.
Allerdings gibt es auch Satellitenmessungen aus der Lut-Wüste im Iran, die 2005 Bodentemperaturen von bis zu 70,7 Grad ergaben. Da es sich dabei jedoch nicht um Lufttemperaturen handelt, gilt das Death Valley weiterhin als offizieller Rekordhalter für die höchste gemessene Lufttemperatur.