Die Seenotretter von «Sea-Watch 5» retten über 200 Bootsmigranten im zentralen Mittelmeer.
Sea-Watch droht in Italien eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro. (Symbolbild)
Sea-Watch hat über 200 Migranten aus Seenot gerettet. (Symbolbild) - Daniel Bockwoldt/dpa

Seenotretter deutscher Hilfsorganisationen haben im zentralen Mittelmeer mehr als 200 Bootsmigranten an Bord ihrer Schiffe genommen. Die Crew von Sea-Watch steuerte mit 119 Menschen an Bord ihres Seenotrettungsschiffes «Sea-Watch 5» den Hafen von Marina di Carrara in der Toskana an und lief dort am Donnerstag ein, wie die Organisation mitteilte.

Unter den bei zwei Einsätzen an Heiligabend geretteten Menschen sind demnach 32 unbegleitete Minderjährige – der Jüngste ist drei Jahre alt.

Die Organisation kritisierte, dass die italienischen Behörden dem Schiff einen rund 1150 Kilometer vom Einsatzort entfernten Hafen zugewiesen hatten. «Es gibt keine stille Nacht, wenn Menschen auf der Suche nach Sicherheit übers Meer fliehen müssen», sagte Anne Dekker, Einsatzleiterin an Bord der «Sea-Watch 5» laut Mitteilung.

Hilfe trotz Hindernissen

Unterdessen retteten Helfer der Organisation Sea-Eye am Dienstag insgesamt 106 Menschen und machten sich auf den Weg zum Hafen der süditalienischen Stadt Brindisi, wie die Organisation aus Regensburg mitteilte.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag sei die Crew der «Sea-Eye 4» in internationalen Gewässern südlich der italienischen Insel Lampedusa auf zwei seeuntaugliche Boote aufmerksam geworden und habe die Menschen an Bord genommen. Unter ihnen seien Dutzende Minderjährige. Mit der Ankunft in Brindisi rechnen die Helfer am Freitag.

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