Der japanische Erfolgsautor Haruki Murakami hat sich gegen die Zerstörung eines historischen Parks in Tokio ausgesprochen.
Haruki Murakami ist für seine märchenhaften und surrealen Romane bekannt.
Haruki Murakami ist für seine märchenhaften und surrealen Romane bekannt. - Eugene Hoshiko/AP/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Haruki Murakami kämpft gegen die Zerstörung eines historischen Parks in Tokio.
  • Hunderte von Bäumen sollen dort für Neuentwicklung gefällt werden.
  • Auch das Jingu-Baseballstadion, das den Autor inspirierte, soll abgerissen werden.

Der japanische Erfolgsautor Haruki Murakami hat sich gegen die umstrittene Neubebauung eines historischen Parks in Tokio ausgesprochen.

«Bitte lassen Sie die schöne, von sattem Grün umgebene Joggingstrecke und das schöne Jingu-Baseballstadion so, wie es ist. Wenn etwas einmal zerstört ist, kann es nicht wiederhergestellt werden», sagte der 74-Jährige in seiner monatlichen Radio-Show. Dies meldete die Zeitung «Tokyo Shimbun» am Montag. Der im Westen zur Kultfigur avancierte Autor, der als heisser Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt wird, ist ein grosser Baseball-Fan.

Im Zuge der von Tokios Gouverneurin Yuriko Koike genehmigten Neuentwicklung des Parkviertels Jingu Gaien sollen Hunderte von Bäumen gefällt werden. Sie müssen einem Wolkenkratzer samt Geschäften und neuen Sportstätten weichen.

100 Jahre altem Stadion droht das Ende

Nicht nur Murakamis bevorzugter Joggingpfad würde dadurch verschwinden, sondern auch das fast hundert Jahre alte Jingu-Baseballstadion, soll abgerissen werden. Dieses inspirierte Murakami einst zu seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Sportfans, Naturschützer und Bürgerinitiativen protestieren dagegen. Erste Bauarbeiten haben schon begonnen und sollen 2036 beendet sein.

Nachdem Murakami im Jingu-Stadion 1978 ein Baseballspiel gesehen hatte, war ihm die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben. Sein in Japanisch geschriebenes Erstlingswerk «Hear the Wind Sing» gewann prompt den Gunzo-Preis für Nachwuchsautoren. Nach diesem Erfolg beschloss er, als Schriftsteller zu arbeiten.

Er sei entschieden gegen die Neuentwicklung des Parkareals, sagte er. Auch der kürzlich verstorbene Filmkomponist, Musiker, Schauspieler und Produzent Ryuichi Sakamoto hatte sich gegen die umstrittenen Bebauungspläne ausgesprochen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

LiteraturnobelpreisSchauspielerMusikerStadion