Hamas-Gericht fällt Todesurteile für Kollaboration mit Israel
Die Hamas haben im Gazastreifen zwei Palästinenser wegen angeblicher Kollaboration mit Israel zu Tode verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Palästinenser wurden wegen Kollaboration mit Israel von den Hamas zu Tode verurteilt.
- Auch einem Drogendealer wurde die Todesstrafe verhängt.
- Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.
Im Gazastreifen sind nach offiziellen Angaben erneut zwei Palästinenser wegen Kollaboration mit Israel zum Tode verurteilt worden. Zudem sei für einen Drogendealer ebenfalls die Todesstrafe verhängt worden. Dies teilte die militärische Justizbehörde der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am Dienstag mit.
Bereits im September und Oktober sind insgesamt sechs Männer wegen angeblicher Kollaboration mit Israel zum Tode verurteilt worden.
Zwei von ihnen sollen sensible und genaue Informationen weitergegeben haben, die zur Tötung von militanten Palästinensern durch Israel geführt hätten.

Zuletzt hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas Todesurteile 2016 vollstreckt, damals an drei verurteilten Mördern. Seither wurden zwar noch Todesurteile verhängt, aber nicht vollstreckt.
Neue Verordnung zur Todesstrafe im Gazastreifen
Kurz vor den letzten Exekutionen hatten Hamas-Abgeordnete eine neue Verordnung zur Todesstrafe im Gazastreifen gebilligt. Diese widersprach der bis dato gültigen Praxis. Nach der mussten alle Todesurteile von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah im Westjordanland gebilligt werden.
Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. In dem Küstengebiet leben rund zwei Millionen Palästinenser.