Hamas-Behörde: 130 Palästinenser im Gazastreifen getötet
Neue Welle der Gewalt im Nahostkonflikt fordert zahlreiche Opfer: 130 Palästinenser getötet.

Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bei israelischen Angriffen innert 24 Stunden 130 Palästinenser getötet worden. Rund 170 weitere seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sei die Zahl der getöteten Menschen in dem Küstenstreifen damit auf mindestens 27'840 gestiegen. Mehr als 67'300 weitere seien verletzt worden.
Die Zahlen liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee berichtete am Donnerstag von neuen schweren Kämpfen im Westen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens. In den vergangenen 24 Stunden seien Dutzende Terrorverdächtige bei Kämpfen an verschiedenen Orten im Gazastreifen getötet sowie Dutzende weitere festgenommen worden.
Kampfhandlungen und zivile Opfer
Bei israelischen Luftangriffen in Rafah wurden in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben der Gesundheitsbehörde 14 Menschen getötet. Die Vereinten Nationen sind wegen des Vorrückens israelischer Bodentruppen in Richtung Rafah tief besorgt über das Schicksal der Zivilbevölkerung. In der Stadt direkt an der Grenze zu Ägypten leben nach UN-Angaben inzwischen mehr als eine Million Menschen auf engstem Raum.
Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond teilte am Donnerstag bei X, vormals Twitter, mit, bei israelischem Beschuss seien ein Sanitäter getötet und zwei weitere verletzt worden. Das Team sei auf einem Einsatz zur Bergung von Verletzten im Gazastreifen gewesen. Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind dabei mehr als 1200 Menschen getötet worden.
Israelische Opfer und Raketenalarm
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind nach Militärangaben 228 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Seit dem 7. Oktober sind demnach 564 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Mehr als 2820 weitere wurden verletzt.
In den israelischen Grenzorten zum Gazastreifen gab es am Donnerstag erneut Raketenalarm. Trotz der israelischen Bodenoffensive haben extremistische Palästinenser im Gazastreifen in den vergangenen vier Monaten mehr als 14'500 Geschosse auf Israel abgefeuert.