Homöopathie polarisiert - so auch, wenn es dabei um vierbeinige Patienten geht.
Homöopathie ist auch bei Vierbeinern ein Thema.
Homöopathie ist auch bei Vierbeinern ein Thema. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Schweizer Tierärzte bieten an, Vierbeiner mit Homöopathie zu behandeln.
  • Kritiker werfen diesen Betrug vor.

Tierhomöopathie erlebt einen regelrechten Boom: Immer mehr Tierärzte bieten homöopathische Therapien und Heilmittel für Vierbeiner an. Versprochen wird unter anderem glänzenderes Fell, mehr Lebensfreude, ein gestärktes Selbstbewusstsein und sogar mehr Spieltrieb, schreibt die «Schweiz am Wochenende».

Die Schweizer Firma Similasan bestätigt den Trend: Die weltweite Marktführerin in Sachen Globuli verzeichnet einen Anstieg der Nachfrage in diesem Gebiet, schreibt die Zeitung. Dieser Trend zeichne sich auch ab bei der Anzahl Absolventen der Tierhomöopathie-Ausbildung, welche die Akademie für Tiernaturheilkunde Schweiz anbietet.

«Eindeutige» Reaktion

«Die Zellen reagieren eindeutig auf die Homöopathie», ist Dunya Reiwald überzeugt. Sie führt in Bern und Zürich Praxen für Tier-Homöopathie. «Natürlich kann man mit Homöopathie keine gebrochenen Glieder flicken oder sonstige irreversiblen Schäden rückgängig machen.» Aber grundsätzlich lasse sich alles mit Homöopathie heilen, solange die Lebenskraft des Tieres gross genug sei.

Kritiker werfen Homöopathen Betrug vor

Die Behandlung stösst nicht bei allen auf Begeisterung: «Der homöopathische Tierarzt betrügt den Bauern oder die Katzenhalterin, denn den Tieren ist es egal, was dem Futter beigemischt wurde, Hauptsache es schmeckt», sagt Tiermediziner Dr. Adrian Meyer. Er betreibt in Dottikon AG eine Kleintier- und Reptilienpraxis. Zudem werde die Wirkung der Globuli in der Schweiz chemisch und klinisch nicht geprüft.

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