Argentiniens Regierung setzt Nationalpolizei und Streitkräfte ein, um die eskalierende Gewalt in Rosario zu bekämpfen.
Gewalt in Rosario
Angesicht einer Welle der Gewalt in Rosario schickt die argentinische Regierung zusätzliche Polizisten in die Stadt. - Sebastian Granata/telam/dpa

Argentiniens Regierung will die Nationalpolizei und weitere nationale Sicherheitsbehörden im Kampf gegen Drogenkriminelle in der Grossstadt Rosario einsetzen. Auch die Streitkräfte seien um Unterstützung gebeten worden, teilte das Büro des Staatspräsidenten am Sonntag mit. Damit reagierten Präsident Javier Milei und Sicherheitsministerin Patricia Bullrich demnach auf eine Bitte des Gouverneurs der Provinz Santa Fe, Maximiliano Pullaro.

Die rund 300 Kilometer nordwestlich der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gelegene Hafenstadt Rosario leidet unter einer Welle der Gewalt. Mehrere Banden ringen um die Kontrolle über den Drogenhandel in der Stadt mit rund 1,3 Millionen Einwohnern. Im Jahr 2023 wurden dort 259 Morde registriert.

«Messi, wir warten auf dich»

Der seit Dezember regierende Gouverneur Pullaro und sein Justizminister Pablo Cococcioni hatten vor wenigen Tagen in sozialen Medien Fotos von Häftlingen veröffentlicht, die dicht gedrängt und nur in Unterhosen bekleidet in Reihen auf dem Boden sitzen. Über die Kriminellen auf den Bildern, die an ähnliche Aufnahmen aus Gefängnissen in El Salvador erinnerten, schrieb Cococcioni: «Es wird ihnen immer schlechter gehen.»

Vergangene Woche waren in Rosario zwei Taxi- und ein Busfahrer erschossen worden, in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) wurde dann ein Mitarbeiter einer Tankstelle getötet. An der Tankstelle wurde nach Medienberichten ein Zettel gefunden, auf dem unter anderem geschrieben stand, es handle sich um einen Krieg verbündeter Banden gegen Pullaro und Cococcioni – versehen mit der Ankündigung «wir werden mehr Unschuldige töten».

Rosario ist die Heimatstadt des argentinischen Fussball-Weltstars Lionel Messi. Im März 2023 hatten Kriminelle nachts auf den Metall-Rollladen des Supermarkts von seinem Schwiegervater geschossen und einen Zettel hinterlassen, auf dem zu lesen war: «Messi, wir warten auf dich.» Im November wurde das Geschäft überfallen und Einnahmen von umgerechnet rund 20'600 Euro wurden geraubt.

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