Drogen

Geistig Behinderter laut Familie in Singapur hingerichtet

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Singapur,

In Singapur wurde ein geistig Behinderter trotz internationaler Proteste hingerichtet. Er wurde des Drogen-Schmuggels schuldig gesprochen.

Mahnwache für Dharmalingam in Singapur
Mahnwache für Dharmalingam in Singapur - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Singapur wurde ein geistig Behinderter trotz internationaler Proteste hingerichtet.
  • Er wurde wegen Drogen-Schmuggels verurteilt.
  • Unterstützer sagen, er sei zum Schmuggel gezwungen worden.

Ein geistig Behinderter ist trotz internationaler Proteste nach Angaben seiner Familie in Singapur hingerichtet worden.

Nagaenthran K. Dharmalingam wurde am Mittwoch in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) hingerichtet, sagte seine Schwester Sarmila Dharmalingam der Nachrichtenagentur AFP. «Es ist unglaublich, dass Singapur trotz internationaler Appelle, sein Leben zu verschonen, mit der Hinrichtung fortfuhr», sagte sie von Malaysia aus. Die Familie sei «extrem traurig» und «in einem Schockzustand».

Mit 43 Gramm Heroin nach Singapur eingereist

Zuvor hatte am Dienstag ein Gericht nach mehreren Einsprüchen die geplante Hinrichtung des 34-Jährigen endgültig bestätigt. Der Malaysier war 2009 als 21-Jähriger festgenommen worden, als er mit einer Menge von 43 Gramm Heroin nach Singapur einreiste. Unterstützer sagen, er habe einen Intelligenzquotienten von 69 – ein Wert, der als geistige Behinderung anerkannt wird – und sei zur Begehung der Straftat gezwungen worden

Singapur
Eine Aktivistin protestiert gegen die Todesstrafe für den Drogen-Schmuggler. - Keystoner

Reprieve, eine Menschenrechtsorganisation, die sich gegen die Todesstrafe einsetzt, erklärte, Nagaenthran sei «das Opfer eines tragischen Justizirrtums». Die Direktorin der Gruppe, Maya Foa, erklärte: «Einen geistig behinderten und psychisch kranken Mann zu hängen, ist nicht zu rechtfertigen und stellt einen eklatanten Verstoss gegen internationale Gesetze dar, die Singapur unterzeichnet hat.»

Die Hinrichtung, die ursprünglich schon für November vorgesehen war, hatte zahlreiche Proteste hervorgerufen, unter anderem von der Europäischen Union. Im März hatte Singapur Exekutionen nach zwei Jahren Pause wieder aufgenommen. Damals hatten die Justizbehörden einen Drogenhändler gehängt.

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