Gaza: Tote durch Schüsse bei Hilfsgüter-Verteilung in Rafah

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Palestina,

Bei einer Hilfsgüterausgabe in Gaza sind laut lokalen Behörden mindestens 27 Menschen getötet worden. Die israelische Armee bestätigt Schüsse durch Soldaten.

Gaza Hilfslieferungen
Rund zwei Millionen Menschen sind in Gaza aktuell auf Hilfsgüter angewiesen. (Archivbild) - Keystone

Bei der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen ist es Berichten zufolge erneut zu einer Gewalteskalation gekommen. Die örtlichen Behörden sprechen von mindestens 27 Toten nahe der südlichen Stadt Rafah, so die «Zeit».

Das israelische Militär habe Schüsse auf Menschen bestätigt, so die «Tagesschau». Die Soldaten seien den Angaben zufolge aber nicht die Verursacher der Eskalation.

«Wahllos» auf Menschen in Gaza geschossen?

Augenzeuginnen berichteten, die Schüsse seien in etwa einem Kilometer Entfernung zur Verteilstelle gefallen. Dies schreibt der «Spiegel» unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters.

Gaza Israel Soldat
Augenzeugen erheben nach den tödlichen Schüssen in Gaza schwere Vorwürfe gegen israelische Soldaten. (Symbolbild) - Keystone

Einige Zeugen hätten angegeben, dass israelische Truppen „wahllos“ das Feuer eröffneten. Dies sei geschehen, als an der Verteilstelle der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) keine Hilfsgüter mehr verfügbar gewesen seien.

Die israelische Armee gibt derweil an, Verdächtige seien von vorgesehenen Wegen abgewichen und hätten Warnschüsse ignoriert. Das Militär betonte weiter, dass Zivilisten in Gaza nicht am Zugang zu den Verteilzentren gehindert würden.

Rotes Kreuz spricht von über 150 Verletzten

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde spricht von Dutzenden Verletzten zusätzlich zu den Todesopfern, so die «Tagesschau». Ein Sprecher des Roten Kreuz erklärte laut «Spiegel», dass 184 verletzte Menschen in ein Feldlazarett eingeliefert worden seien.

Hilfsgüter Gaza
Der Umgang mit Hilfsgütern in Gaza ist ein massiver Konfliktpunkt zwischen Israel und der internationalen Gemeinschaft. (Archivbild) - Keystone

19 der Patienten seien bereits tot gewesen, acht weitere kurz darauf verstorben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet zudem Angriffe durch Artilleriefeuer und Kampfflugzeuge.

Auf sozialen Plattformen kursieren Videos von Leichen und Verletzten, die der Eskalation zugeschrieben werden. Die israelische Armee erklärte, den Vorfall in Gaza zu untersuchen.

UN kritisiert Umgang mit Hilfsgüterverteilung

Die Hilfsgüterverteilung in Gaza bleibt ein zentraler Konfliktpunkt zwischen internationalen Organisationen und Israel.

Glaubst du, dass sich die humanitäre Lage im Gazastreifen bald bessern wird?

Die UN kritisiert, Israel setze humanitäre Hilfe als Waffe ein. Israel fürchtet eigenen Angaben zufolge die Kontrolle der Hamas über Hilfsgüter.

Die Verteilung von Hilfen ist durch die aktuellen Ereignisse erneut erschwert worden. Die Lage bleibt angespannt, während die Suche nach einer Lösung für die Hilfslieferungen und die Sicherheit der Zivilbevölkerung andauert.

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