Gaza: Tote durch Schüsse bei Hilfsgüter-Verteilung in Rafah
Bei einer Hilfsgüterausgabe in Gaza sind laut lokalen Behörden mindestens 27 Menschen getötet worden. Die israelische Armee bestätigt Schüsse durch Soldaten.

Bei der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen ist es Berichten zufolge erneut zu einer Gewalteskalation gekommen. Die örtlichen Behörden sprechen von mindestens 27 Toten nahe der südlichen Stadt Rafah, so die «Zeit».
Das israelische Militär habe Schüsse auf Menschen bestätigt, so die «Tagesschau». Die Soldaten seien den Angaben zufolge aber nicht die Verursacher der Eskalation.
«Wahllos» auf Menschen in Gaza geschossen?
Augenzeuginnen berichteten, die Schüsse seien in etwa einem Kilometer Entfernung zur Verteilstelle gefallen. Dies schreibt der «Spiegel» unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters.

Einige Zeugen hätten angegeben, dass israelische Truppen „wahllos“ das Feuer eröffneten. Dies sei geschehen, als an der Verteilstelle der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) keine Hilfsgüter mehr verfügbar gewesen seien.
Die israelische Armee gibt derweil an, Verdächtige seien von vorgesehenen Wegen abgewichen und hätten Warnschüsse ignoriert. Das Militär betonte weiter, dass Zivilisten in Gaza nicht am Zugang zu den Verteilzentren gehindert würden.
Rotes Kreuz spricht von über 150 Verletzten
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde spricht von Dutzenden Verletzten zusätzlich zu den Todesopfern, so die «Tagesschau». Ein Sprecher des Roten Kreuz erklärte laut «Spiegel», dass 184 verletzte Menschen in ein Feldlazarett eingeliefert worden seien.

19 der Patienten seien bereits tot gewesen, acht weitere kurz darauf verstorben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet zudem Angriffe durch Artilleriefeuer und Kampfflugzeuge.
Auf sozialen Plattformen kursieren Videos von Leichen und Verletzten, die der Eskalation zugeschrieben werden. Die israelische Armee erklärte, den Vorfall in Gaza zu untersuchen.
UN kritisiert Umgang mit Hilfsgüterverteilung
Die Hilfsgüterverteilung in Gaza bleibt ein zentraler Konfliktpunkt zwischen internationalen Organisationen und Israel.
Die UN kritisiert, Israel setze humanitäre Hilfe als Waffe ein. Israel fürchtet eigenen Angaben zufolge die Kontrolle der Hamas über Hilfsgüter.
Die Verteilung von Hilfen ist durch die aktuellen Ereignisse erneut erschwert worden. Die Lage bleibt angespannt, während die Suche nach einer Lösung für die Hilfslieferungen und die Sicherheit der Zivilbevölkerung andauert.