Gaza: Offenbar Dutzende Tote bei neuen israelischen Angriffen
Bei erneuten israelischen Angriffen in Gaza sind laut palästinensischen Berichten Dutzende Menschen getötet worden.

Nach Angaben des Zivilschutzes in Gaza starben allein seit Mittwochmorgen mindestens 80 Menschen, davon 59 im Norden, wie «ZDF» berichtet. Besonders betroffen war das Viertel Al-Rimal in Gaza-Stadt, dessen Bewohner von der israelischen Armee zur Evakuierung aufgefordert wurden.
Israel begründete die Angriffe mit der Nutzung ziviler Gebiete durch die Hamas für militärische Zwecke. Auch in Dschabalija im Norden des Gazastreifens wurden zahlreiche Opfer gemeldet.
Gaza: Zahl der Todesopfer steigt weiter
Nach Krankenhausangaben kamen dort mindestens 15 Menschen ums Leben, viele davon Minderjährige, berichtet «Zeit». In Chan Junis im Süden wurden nach Angaben des Nasser-Krankenhauses über 50 Menschen getötet.
Die israelische Armee kündigte an, die Berichte zu prüfen. Die Gesamtzahl der Todesopfer in Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges auf knapp 53'000 gestiegen.
Das zumindest laut der von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde, schreibt «PULS 24».
Humanitäre Lage spitzt sich zu
Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Hilfsorganisationen warnen angesichts der Blockade humanitärer Hilfe vor einer drohenden Hungerkatastrophe.

Israels Regierungschef Netanyahu hatte Anfang der Woche eine neue Offensive angekündigt, schreibt «Deutschlandfunk». Ziel sei die Zerschlagung der Hamas und die Freilassung der verbliebenen Geiseln, wie «PULS 24» berichtet.
Die Angriffe fielen mit dem Nakba-Gedenktag zusammen, an dem Palästinenser an Flucht und Vertreibung 1948 erinnern.
Internationale Reaktionen und Forderungen
UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte die israelische Militäroffensive scharf und forderte ein sofortiges Ende der Kämpfe. Er verlangte zudem die bedingungslose Freilassung aller Geiseln und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe, wie «ZDF» berichtet.
Auch Verbündete Israels äusserten zuletzt zunehmend Kritik am Vorgehen. Hilfsorganisationen fordern eine Aufhebung der Blockade und einen Waffenstillstand, um die Versorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen.