Den Atlantik hat er bereits vor 20 Jahren durchschwommen – nun will es der 51-Jährige Benoît Lecomte mit dem riesigen Pazifik aufnehmen.
Benoît Lecomte bei seiner Atlantikdurchquerung vor 20 Jahren.
Benoît Lecomte bei seiner Atlantikdurchquerung vor 20 Jahren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Benoît Lecomte will den Pazifik von Japan nach Kalifornien durchschwimmen.
  • Dabei wollen er und sein Team Wasserproben nehmen, um den Umweltschutz zu unterstützen.

Sieben Jahre lang hat Benoît Lecomte seine Pazifik-Durchquerung vorbereitet. Am Dienstag wollte er von der japanischen Ostküste starten, schwimmend Gefahren wie Haien oder Riesenwellen trotzen und nach sechs bis acht Monaten San Francisco erreichen. «Ich mag es, meine persönliche Grenze auszudehnen», sagte Lecomte kurz vor seinem Start zu dem gut sechsmonatigen Abenteuer der Nachrichtenagentur AFP.

Ihm geht es aber nicht nur ums Abenteuer, er will auch auf die riesigen Mengen Plastikmüll im Meer aufmerksam machen. «Als ich klein war und mit meinem Vater am Strand spazieren ging, habe ich kein Plastik gesehen oder fast keins», erzählt Lecomte. Wenn er heute mit seinen Kindern am Strand sei, sehe er hingegen dauernd Plastikmüll.

Ausgerüstet mit Neoprenanzug, Schnorchel und Flossen will er täglich acht Stunden lang schwimmen. Anschliessend schöpft 51-Jährige auf seinem 20 Meter langen Begleitschiff «Discoverer» Kraft, indem er sich ausruht, isst und schläft. Am nächsten Tag lässt sich Lecomte genau an der Stelle wieder aussetzen, an der er am Vortag mit dem Schwimmen aufgehört hat.

Bei seiner Pazifik-Durchquerung wird er durch den sogenannten Plastikkontinent schwimmen, eine riesige Menge angehäuften Plastiks, drei Mal so gross wie Frankreich. «Das ist ein enormes Problem, aber auch ein Problem, das wir lösen können, weil wir es verursacht haben», sagt Lecomte.

Für den Umweltschutz

Vor allem in Afrika und Asien kämpft man mit Plastikmüll.
Vor allem in Afrika und Asien kämpft man mit Plastikmüll. - Keystone

Sein Begleitteam will regelmässig Wasserproben nehmen, um Erkenntnisse über die Plastik-Belastung des Pazifik zu gewinnen. Während seiner Pazifik-Durchquerung sammelt Lecomte ozeanographische und medizinische Daten für insgesamt 27 Institutionen, darunter die NASA.

Lecomte hat schon ziemlich konkrete Vorstellungen, was ihn in den kommenden Monaten erwartet. So habe ihn bei seiner Atlantik-Durchquerung einmal ein Hai fünf Tage lang verfolgt. «Nie wieder», hatte der Franzose nach den Strapazen damals gesagt. Aber das ist ja schon 20 Jahre her.

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