Laut einer Airline lässt Niger keine Franzosen mehr einreisen. Seit dem Putsch im Sommer hat sich die Beziehung zunehmend verschlechtert.
Niger
Eine Airline nimmt Franzosen nicht mehr nach Niger mit. - keystone

Französische Staatsbürger dürfen Angaben von Fluggesellschaften zufolge nicht länger in den Niger einreisen. «Nach Auskunft der nigrischen Behörden dürfen Passagiere mit französischer Staatsangehörigkeit nicht mehr in das nigrische Hoheitsgebiet einreisen», heisst es in einer internen Mitteilung der Fluggesellschaft Air Burkina.

Franzosen würden daher «nicht an Bord unserer Flüge in die Hauptstadt Niamey genommen», heisst es weiter. Auch die Fluggesellschaft Royal Air Maroc will der neuen Regelung folgen, mit Ausnahme von «Sondergenehmigungen», wie aus Kreisen des Staatsunternehmens verlautete.

Beziehungen seit Putsch verschlechtert

Andere Fluggesellschaften, die Niamey anfliegen, antworteten zunächst nicht auf AFP-Anfragen. Auch die nigrischen Behörden wollten gegenüber AFP zunächst nicht bestätigen, dass Franzosen in dem westafrikanischen Land zu unerwünschten Personen erklärt worden seien. Zuletzt war mehreren französischen Staatsbürgern bei ihrer Ankunft in Niamey die Einreise verwehrt worden.

Die Beziehungen zwischen Paris und Niamey haben sich seit einem Militärputsch im Niger im Juli zunehmend verschlechtert. Frankreich schloss im Dezember seine Botschaft, nachdem Botschafter Sylvain Itté zur Ausreise aufgefordert worden war. Die letzten französischen Soldaten verliessen das Land am 22. Dezember.

Türkei bietet Niger Hilfe an

Am Sonntag teilten der Niger, Mali und Burkina Faso ihren Austritt aus der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Ecowas) mit. In allen drei Ländern sind nach Staatsstreichen Militärregierungen an der Macht.

Die Türkei bot dem Niger unterdessen ihre Hilfe an. Präsident Recep Tayyip Erdogan habe «die Unterstützung der Türkei für die von Niger ergriffenen Massnahmen zur Stärkung seiner politischen, militärischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit zum Ausdruck» gebracht, erklärte das Präsidialamt.

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