Wieder sterben zahlreiche Flüchtlinge im Mittelmeer auf dem Weg nach Europa. Auch Kinder sind darunter.
Vor der tunesischen Küste wurden den Angaben zufolge mindestens 68 Migranten aus Tunesien und anderen Ländern gerettet.
Vor der tunesischen Küste wurden den Angaben zufolge mindestens 68 Migranten aus Tunesien und anderen Ländern gerettet. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wieder kamen bei Bootsunglücken im Mittelmeer Dutzende Migranten ums Leben.
  • Unter den Opfern befinden sich auch viele Kinder.
  • Viele der Bootsflüchtlinge kamen von der tunesischen Küste her.

Bei Bootsunglücken im Mittelmeer sind erneut Dutzende Migranten ums Leben gekommen. Vor der tunesischen Küste nahe der Inselgruppe Kerkenna starben mindestens 48 Menschen, als ihr Boot sank, wie das tunesische Verteidigungsministerium am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur Tap zufolge mitteilte. Vor der türkischen Südküste spielte sich ein weiteres Drama ab: Dort ertranken mindestens neun Menschen, darunter sechs Kinder, wie die türkische Küstenwache mitteilte.

Vor der tunesischen Küste wurden den Angaben zufolge mindestens 68 Migranten aus Tunesien und anderen Ländern gerettet. Die Suche nach Überlebenden musste am Abend eingestellt werden. Die Opfer seien hauptsächlich Tunesier, aber auch acht Ausländer, unter anderem aus Staaten südlich der Sahara oder dem Nachbarland Marokko. Das Verteidigungsministerium geht davon aus, dass das Schiff wegen Überfüllung verunglückte - auf ihm sollen sich 180 Menschen befunden haben.

Von Tunesien starten eigentlich wesentlich weniger Migranten auf Booten in Richtung Italien als vom chaotischen Nachbarland Libyen. Die Inselgruppe Kerkenna in der tunesischen Provinz Sfax entwickelte sich aber zuletzt immer mehr zum Ausgangspunkt vieler illegaler Überfahrten. Im vergangenen Jahr hatten rund 5700 Tunesier versucht, Europa auf dem Seeweg zu erreichen.

Die türkische Küstenwache berichtete, vor der Küste der Provinz Antalya sei ein Schnellboot mit Flüchtlingen gesunken. Fünf Menschen an Bord seien von der Küstenwache beziehungsweise von einem Fischerboot gerettet worden. Zur Nationalität der Betroffenen machte die Küstenwache keine Angaben. Die EU-Kommission hatte kürzlich mitgeteilt, dass die Zahl der Migranten, die über die Türkei illegal in die EU kommen, in den ersten Monaten des Jahres wieder deutlich angestiegen sei.

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