Fakten oder Fiktion?
US-Präsident Donald Trump sprach am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos vor den Mächtigen der Welt. In seine Abschlussrede mischte er auch ein paar Unwahrheiten und Behauptungen, wie der Fakten-Check der «New York Times» zeigt.
Die «New York Times» hat Trumps Rede am Weltwirtschaftsforum WEF unter die Lupe genommen. Der Fakten-Check zeigt auf, der Präsident hat die Sache mehr als nur schön geredet. Einige Aussagen aus seiner Rede über die Wirtschaft und Mr. Trumps Platz in der amerikanischen Geschichte:
Behauptung: Seit seiner Wahl im November 2016 seien 2,4 Millionen Arbeitsplätze geschaffen worden.
Fakt: Tatsächlich kamen in der amerikanischen Wirtschaft in den 14 Monaten, die seit der Wahl von Trump vergangen sind, fast 2,4 Millionen neue Arbeitsplätze hinzu. Es muss aber erwähnt werden, dass diese Zahl auch noch die letzten drei Monate von Barack Obamas Präsidentschaft umfasst.
Und zum Vergleich: Die amerikanische Wirtschaft hat in den 14 Monaten vor der Wahl von Donald Trump 2,8 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen.
Behauptung:
Seine Steuersenkung sei die bedeutendste in der amerikanischen Geschichte und zudem die erste seit 40 Jahren gewesen.
Fakt: Die im Dezember verhängte Steuersenkung in einer Höhe von 1,5 Billionen US-Dollar entspricht nicht der bedeutendsten in der Geschichte und ist auch nicht die erste Steuersenkung seit 40 Jahren. Präsident Bill Clinton unterzeichnete den «Taxpayer Relief Act» von 1997, der mehrere Bundessteuern in den USA reduzierte. Auch Präsident George W. Bush erliess in den Jahren 2001 und 2003 zwei grosse Steuersenkungen. Der unter Obama verabschiedete Steuer-Stimulus beinhaltete Steuersenkungen in der Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar.
Behauptung:
Vor ihm sei noch nie ein Geschäftsmann zum Präsidenten gewählt worden.
Fakt: Mehrere US-Präsidenten haben sich aktiv am Geschäftsleben beteiligt oder ein eigenes Unternehmen geführt. George Bush und George W. Bush waren im Besitz mehrere Ölfirmen aus Texas. Jimmy Carter besass eine Erdnussfarm. Herbert Hoover wurde nach der Gründung einer Bergbauingenieurberatung reich. Warren Harding war der Besitzer und Herausgeber einer Zeitung. Calvin Coolidge arbeitete für eine Bank. Teddy Roosevelt besass und betrieb eine Ranch und George Washington, James Madison sowie auch James Monroe führten Plantagen.
Behauptung:
Die Arbeitslosenquote der Minderheiten sei seit seiner Wahl gesunken.
Fakt: Stimmt! Die Arbeitslosenquote für Frauen und auch Minderheiten liegt in den USA auf einem historischen Tiefstand. Es ist aber erwähnenswert, dass diese Quoten auch in den Jahren vor der Wahl von Trump rückläufig waren.

Das Wichtigste in Kürze
- Die «New York Times» hat die Aussagen in Donald Trumps WEF-Rede geprüft.
- Das Resultat: Der US-Präsident ist nicht immer bei der Wahrheit geblieben.