Zuletzt wurde Facebook Libra stark kritisiert. Der US-Konzern wehrte sich nun gegen die Bedenken.
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Facebook Libra stand zuletzt unter grosser Kritik. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook betonte, Libra werde nicht in die Hoheit von Notenbanken eingreifen.
  • Die Kryptowährung soll als System für schnelle internationale Überweisungen fungieren.

Facebook hat nach massiver politischer Kritik an seiner Digitalwährung Libra Bedenken zurückgewiesen, sie könne in die Hoheit von Notenbanken eingreifen.

Bei Facebook Libra werde kein neues Geld ausgegeben, was souveränen Staaten vorbehalten bleibe. Das betonte der beim Online-Netzwerk für die Entwicklung von Libra zuständige Top-Manager David Marcus gestern Montag.

Libra soll nach bisherigen Plänen eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden. Wenn jemand Libra mit einer klassischen Währung kauft, soll das Geld direkt in diesen Fonds gehen, wie Facebook erklärt.

David Marcus
David Marcus ist für die Entwicklung von Facebook Libra zuständig. - dpa

Facebook Libra als System für schnelle internationale Überweisungen

Facebook Libra würde dann als System für schnelle internationale Überweisungen fungieren. Politiker und Regulierer befürchten zugleich: Der Fonds könnte angesichts der Grösse von Facebook mit mehr als zwei Milliarden Nutzern zu Verwerfungen auf den Geldmärkten führen.

Facebook will die Verwaltung der Digitalwährung rasch der Libra Association mit Sitz in der Schweiz überlassen. Facebook-Manager Marcus soll dann das hauseigene Digital-Portemonnaie für die Währung mit dem Namen Calibra entwickeln.

Nach bisherigen Plänen soll Calibra als einzige digitale Geldbörse für Libra in Facebooks Chatdiensten WhatsApp und Messenger verfügbar sein. Für andere technische Plattformen soll es aber auch alternative «Wallets» geben.

Treffen zwischen Libra- und Behördenvertretern

Gestern Montag trafen sich Vertreter der Libra Association mit ranghohen Behördenvertretern bei einer Tagung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Im Mittelpunkt standen generell die sogenannten «Stablecoins» – also digitale Währungen, die an etablierte Zahlungsmittel gebunden sind.

EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré betonte danach die Bedenken der Regulierer. Stablecoins seien als neue Technologie noch weitgehend unerprobt, insbesondere wenn um den Massstab eines globalen Zahlungssystems gehe.

Man sehe auch diverse Risiken. «Die Hürde für eine regulatorische Zulassung wird hoch sein.» Die Libra Association soll nach bisherigen Plänen von der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma reguliert werden.

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