Das Facebook-Digitalgeld steht in der Kritik. Bisher gibt es wenig Vertrauen in die sogenannte Libra.
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"Facebook Way" steht auf einem Strassenschild. Das Online-Netzwerk Facebook hat eine neue globale Währung erfunden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook hat am Dienstag seine eigenen Digitalwährung Libra lanciert.
  • Doch die Facebook-Pläne werden bei Politikern kritisch beurteilt.
  • Einige fordern sogar, die Libra-Pläne auf Eis zu legen.

Facebook hat eine neue globale Währung lanciert. Das Facebook Geld mit dem Namen Libra basiert ähnlich wie der Bitcoin auf der sogenannten Blockchain-Technologie. Die Einführung der Digitalwährung Libra ist aber in den USA und in Europa auf Kritik gestossen. Bisher zeigt niemand Vertrauen in Libra.

Die Vorsitzende des Finanzausschusses im US-Repräsentantenhaus, Maxine Waters, forderte Facebook auf, die Libra-Pläne auf Eis zu legen. Und stattdessen die Untersuchungen der Behörden abzuwarten. Mit der Kryptowährung setze Facebook seine unkontrollierte Expansion fort und erweitere seine Reichweite auf das Leben seiner Nutzer.

Auch Patrick McHenry, der ranghöchste Republikaner im Finanzausschuss, beurteilte die Facebook-Pläne kritisch. «Wir wissen, dass es viele offene Fragen bezüglich des Umfangs und der Grössenordnung des Projekts gibt.»

Es müsse geprüft werden, wie Libra mit dem globalen Finanzregulierungsrahmen vereinbar sein werde, schrieb er. «Wir müssen über die Gerüchte und Spekulationen hinausgehen. Zudem müssen wir ein Forum bieten, um dieses Projekt und seine möglichen beispiellosen Auswirkungen auf das Finanzsystem zu bewerten.»

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Facebook hat bisher keine «signifikanten» Erfahrungen mit der Kryptowährung und Blockchain Technologie. - keystone

Kein Vertrauen in Libra: Auch in Deutschland steht die Währung in der Kritik

Auch in Deutschland wurden kritische Stimmen laut. Der Vorstoss von Facebook erhöhe den Handlungsdruck für Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden, sich ernsthaft und umfassend mit digitalen Währungen zu beschäftigen. Das erklärte der grüne Bundestagsabgeordnete Danyal Bayaz. «Dazu gehören Fragen der Geldschöpfung und von Wechselkursen, aber auch Fragen wie der Schwarzgeldbekämpfung und des Verbraucher- und Anlegerschutzes.»

Bei der Etablierung eines breit genutzten digitalen Zahlungsmittels müsse sichergestellt werden, dass dieses Zahlungsmittel angemessen reguliert werde. «Die Ausgestaltung darf dazu nicht in die Hände eines privaten Unternehmens gelegt werden, das bisher keiner Finanzaufsicht unterliegt.» Auch der französische Finanzminister Bruno Le Maire und der CSU-Abgeordnete Markus Ferber forderten mehr Kontrolle des Technologiegiganten.

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