Der türkische Präsident hat mit dem Emir von Katar telefoniert und eine verstärkte Zusammenarbeit der islamischen Welt gefordert.
Recep Tayyip Erdogan
Recep Tayyip Erdogan. - dpa

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben seines Büros mit dem Emir von Katar telefoniert und angesichts des Gaza-Krieges eine verstärkte Zusammenarbeit islamischer Länder gefordert. Diese müssten ihre Bemühungen erhöhen, um Israels «brutale Angriffe» im Gazastreifen zu stoppen und um das Land für «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» zur Rechenschaft zu ziehen, hiess es am Montag in einer Mitteilung des Präsidialamts nach einem Telefonat Erdogans mit dem katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani.

Es sei entscheidend, zügelnd auf Israel einzuwirken und mit gesundem Menschenverstand zu handeln, um eine Ausbreitung der Spannungen in der Region zu verhindern, hiess es weiter.

In der Mitteilung wird der iranische Angriff auf Israel nicht explizit erwähnt. Am Sonntag hatte der türkische Aussenminister Hakan Fidan in einem Telefon mit seinem iranischen Kollegen zur Deeskalation aufgerufen.

Erdogan wirft Netanjahu «Massaker» im Gazastreifen vor

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei massiv verschlechtert. Erdogan kritisiert das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen immer wieder scharf. Er hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu wiederholt vorgeworfen, dort ein «Massaker» zu begehen. Israel hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.

Die türkische Regierung unterhält Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden Hamas. Im Gegensatz zu einigen europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten stuft die Türkei die Hamas nicht als Terrororganisation ein.

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