El Salvador: Frau wegen Fehlgeburt zu 50 Jahren Haft verurteilt
Eine Frau (23) aus dem konservativen und streng katholischen El Salvador muss wegen des Todes ihres Neugeborenen für 50 Jahre ins Gefängnis.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Geburt ihres Kindes auf dem Bauernhof erlitt eine Frau einen Notfall.
- Die 23-Jährige musste ins Spital, ihr Neugeborenes starb wenige Stunden nach der Geburt.
- In El Salvador werden immer wieder Frauen wegen Abtreibung oder Totgeburten verurteilt.
In El Salvador muss eine Frau (23) wegen des Todes ihres Neugeborenen für 50 Jahre ins Gefängnis.
Damit sei erstmals in der Geschichte des Landes eine Frau deswegen zur Höchststrafe wegen «schwerer Tötung» verurteilt worden. Dies erklärt die Organisation Acdatee, die sich für das Recht auf Abtreibungen einsetzt, am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Das Gericht begründe das Urteil laut Acdatee unter anderem mit: «Mütter sind unter allen Lebensumständen Quelle des Schutzes ihrer Kinder. Und Sie waren es nicht.»
Die Organisation habe bereits angekündigt, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.
Im konservativen und streng katholischen El Salvador ist Abtreibung verboten. Für einen Schwangerschaftsabbruch kann eine Frau im Staat in Mittelamerika mit bis zu acht Jahren Gefängnis bestraft werden. Zudem kommt es auch bei Totgeburten immer wieder zu Verurteilungen.
Neugeborenes starb kurz nach Geburt
Die Frau hatte im Juni 2020 ihr Kind nach plötzlich einsetzenden Wehen auf einem Bauernhof auf die Welt gebracht.
Anschliessend geriet die junge Frau in Panik und musste ins Spital. Dort wurden ihr drei Bluttransfusionen gegeben. Das Neugeborene starb nur wenige Stunden nach der Geburt.