Eine wütende Menge hat im Kongo ein Ebola-Behandlungszentrum geplündert und teils in Brand gesteckt. Mehrere Patienten flüchteten.
Ein Kind in einer Ebola-Klinik.
21 Patienten, die auf die Ergebnisse ihres Ebola-Tests warten, seien laut dem Gesundheitsministerium im Kongo geflüchtet. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Demonstranten haben ein Ebola-Behandlungszentrum im Kongo angegriffen.
  • Die Proteste richteten sich gegen die Verzögerung ihrer Stimmenabgabe zur Präsidentenwahl.

Nach ihrer Flucht aus einem brennenden Ebola-Behandlungszentrum im Kongo sind mehrere Patienten noch nicht wieder zurückgekehrt. Die Klinik im ostkongolesischen Beni sei am Donnerstag von Demonstranten angegriffen worden, die gegen die Verzögerung ihrer Stimmenabgabe zur Präsidentenwahl protestierten, teilte das Gesundheitsministerium heute Freitag mit. Die wütende Menge habe das Behandlungszentrum geplündert und teils in Brand gesteckt.

Daraufhin seien 21 Patienten geflüchtet, die auf die Ergebnisse ihres Ebola-Tests warteten. Elf seien bis zur Nacht zurückgekommen, erklärte das Ministerium. «Obwohl diese Patienten immer noch von dem Vorfall am Morgen traumatisiert sind, kehrten sie zurück, weil sie begreifen, dass eine schnelle und adäquate Versorgung ihre Überlebenschance erhöht, sollte sich herausstellen, dass sie mit dem Ebola-Virus infiziert sind.» Weil das Gebäude stark beschädigt wurde, seien alle Patienten in ein anderes Behandlungszentrum verlegt worden.

Am Donnerstag hatten hunderte Menschen in ostkongolesischen Städten gegen die Anordnung der Wahlkommission protestiert, in mehreren Regionen die Stimmenabgabe für die Wahl am Sonntag auf März 2019 zu verschieben. Die Wahlkommission hatte dies mit dem Ausbruch von Ebola und Terrorgefahr begründet. Die Präsidentenwahl soll Kongos ersten demokratischen Machtwechsel seit rund fünf Jahrzehnten einleiten. Experten bezweifeln jedoch, dass tatsächlich ein Neuanfang gelingt.

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