Ein Vertriebenencamp in Myanmar wird von einem schweren Angriff der regierenden Militärjunta erschüttert. Viele Menschen, darunter Kinder, sterben.
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Militärparade in Naypyidaw. (Archivbild) - AFP

Bei einem schweren Angriff der regierenden Militärjunta auf ein Vertriebenencamp in Myanmar sind Berichten zufolge mindestens 29 Menschen getötet worden. Die Attacke habe sich am späten Montagabend in einem Lager nahe des Ortes Laiza ereignet, im Norden des früheren Birma, berichteten lokale Medien und Anwohner der Region übereinstimmend. Unter den Opfern seien mindestens 13 Kinder, sagte Lu Kira, die den Menschen in dem Camp hilft, der Deutschen Presse-Agentur.

«Es ist noch nicht klar, wie die Menschen ums Leben gekommen sind und ob das Camp vom Boden oder aus der Luft angegriffen wurde», erklärte sie weiter. Ein örtlicher Rebellensprecher sprach von fast 60 Verletzten. Einsatzteams suchten unter den Trümmern nach weiteren Opfern.

Laiza im Kachin State an der Grenze zu China wird von der Kachin Independence Army (KIA) kontrolliert, einer der ältesten und mächtigsten Rebellengruppen des Vielvölkerstaates. Sie kämpft gegen das Militär, das sich im Februar 2021 an die Macht geputscht hatte. Die Generäle hatten die damalige De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet und unterdrücken seither jeden Widerstand mit brutaler Gewalt. Die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi (78) sitzt im Gefängnis.

Aung Hein Min, ein Aktivist und früheres Mitglied von Suu Kyis Partei NLD erklärte: «Ich war zwei Kilometer entfernt, als die Attacke passierte. Zuerst haben wir drei Mal Artilleriefeuer gehört und dann einen furchtbaren Knall.» KIA-Sprecher Naw Bu bestätigte, dass die genauen Umstände des Vorfalls noch unklar seien. Er sagte, es könne auch ein Drohnenangriff gewesen sein.

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