Druck der USA auf Thailand und Kambodscha wächst vor Treffen

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Thailand,

Vor einem Treffen zwischen Kambodscha und Thailand hat US-Aussenminister Marco Rubio den Druck auf die Konfliktparteien erhöht.

Marco Rubio
Fordert Thailand und Kambodscha zu einem sofortigen Waffenstillstand auf: US-Aussenminister Marco Rubio. - keystone

Kurz vor einem Treffen der Regierungschefs von Thailand und Kambodscha in Malaysia wächst der internationale Druck auf die Konfliktparteien. Es gehe darum, «eine sofortige Waffenruhe zu erreichen», schrieb US-Aussenminister Marco Rubio auf X. Zwischen den beiden Nachbarländern waren am Donnerstag schwere Kämpfe an der Grenze entbrannt, die weiter andauern. Es gibt Tote und Verletzte auf beiden Seiten, Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.

Vertreter des US-Aussenministeriums seien in Malaysia vor Ort, um die Friedensbemühungen zu unterstützen, erklärte Rubio weiter. Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch er selbst stünden mit den jeweiligen Amtskollegen in beiden Ländern in Kontakt und beobachteten die Lage sehr genau. «Wir wollen, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich endet», betonte Rubio. Beide Seiten werfen sich seit Beginn der Gefechte vor, die Gewalt ausgelöst zu haben.

Treffen am Nachmittag

Das Treffen zwischen dem kambodschanischen Regierungschef Hun Manet und Thailands Übergangsministerpräsident Phumtham Wechayachai soll Berichten zufolge am Nachmittag (Ortszeit) in Putrajaya stattfinden. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Ministerpräsident Anwar Ibrahim hatte schon kurz nach Beginn der Kämpfe mit seinen Amtskollegen aus Thailand und Kambodscha gesprochen und sich als Vermittler angeboten.

Hun Manet schrieb auf Facebook, an dem Treffen würden auch Vertreter Chinas teilnehmen. «Ich werde die kambodschanische Delegation zu einem Sondertreffen in Kuala Lumpur führen, das von Malaysia ausgerichtet und von den USA mitorganisiert wird, unter Beteiligung Chinas», betonte er.

Trump hatte bereits am Samstag mit beiden Regierungschefs telefoniert und danach auf der Plattform Truth Social geschrieben: «Sie haben zugestimmt, sich unverzüglich zu treffen und schnell eine Waffenruhe und letztendlich FRIEDEN auszuarbeiten!» Er fügte hinzu, dass es keine Verhandlungen bezüglich seiner angedrohten Zölle geben werde, solange beide Staaten weiter kämpften. Trump hatte zuvor angekündigt, die beiden Länder Anfang August mit Zöllen in Höhe von 36 Prozent belegen zu wollen.

König sagt Geburtstagsfeiern ab

Derweil hat Thailands König Maha Vajiralongkorn alle offiziellen Feierlichkeiten anlässlich seines 73. Geburtstages abgesagt, wie der Sender Thai PBS berichtete. Die Feiern sollten bis Dienstag dauern. Die Entscheidung sei getroffen worden, weil «die Regierung, das Militär und alle Bereiche der Gesellschaft angesichts der anhaltenden Grenzkonflikte ihre Bemühungen auf den Schutz der nationalen Souveränität, die Verteidigung des Landes und die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung konzentrieren müssen», hiess es.

Kommentare

User #1848 (nicht angemeldet)

China wird mit Sicherheit den grösstmöglichen Druck für Frieden machen! Die kambodschanische Wirtschaft wird durch China kontrolliert und in Thailand wächst der Einfluss Chinas massiv. Ich lebe in Südostasien und kenne beide Länder bestens. Auch hier wird viel in Waffenlieferungen investiert. Als Grund für die Weiterführung des Krieges reicht es, im Gegensatz zur Ukraine, nicht! Für Frieden braucht es eine Lösung, welche beide Seiten ihr Gesicht wahren lässt!

User #3392 (nicht angemeldet)

Beide Länder werden mit Waffen von China versorgt, wobei Kambodscha zusätzlich russische Waffen einsetzt. Von daher ist klar wer von diesen bewaffneten Auseinandersetzungen wirtschaftlich profitiert. Wie auch im Nachbarland Myanmar wird die Militärregierung von chinesischen und russischen Waffen beliefert und unterstützt. Die Gefahr sitzt also deutlich tiefer.

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