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Coronavirus: Studie schätzt Millionen mehr Tote in Indien

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Indien,

In Indien könnte nach Berechnungen von Experten eine vielfach höhere Zahl von Menschen am Coronavirus gestorben sein als offiziell angegeben.

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ARCHIV - Familienmitglieder und Freiwillige tragen den Leichnam eines Corona-Opfers zur Einäscherung. - sda - Keystone/AP/Amit Sharma

Das Wichtigste in Kürze

  • Experten schätzen, dass es in Indien bis zu rund 5 Millionen Corona-Tote mehr gibt.
  • Nach offiziellen Angaben liegt die Zahl derzeit bei «nur» 414'000.

Der US-amerikanische «Thinktank Center for Global Development» schätzt auf Basis mehrerer Quellen eine Übersterblichkeit von 3,4 bis 4,9 Millionen zusätzlicher Toter seit Pandemie-Beginn in dem schwer getroffenen Land im Vergleich zu Todeszahlen vor der Pandemie. Die Forscher betonten allerdings, dass sie keine Schlüsse über die Todesursachen ziehen.

Nach offiziellen Zahlen sind in Indien bislang mehr als 414'000 an Corona erkrankte Menschen gestorben. Besonders im Zusammenhang mit der heftigen zweiten Pandemie-Welle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land gehen aber etliche Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.

Coronavirus: Delta-Variante sorgt für dramatische Zustände

Die Autoren rechneten veröffentlichte Todeszahlen aus sieben Gliedstaaten hoch, wo etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt. Dazu werteten sie Antikörperuntersuchungen in Indien mit internationalen Schätzungen zu altersspezifischen Todesraten von Infizierten aus und nutzten regelmässige Befragungen von rund 177'000 Haushalten, bei denen auch gefragt wird, ob jemand kürzlich gestorben ist.

Coronavirus - Indien
Eine Frau, die mit dem Coronavirus infiziert ist, wird in einem temporären Corona-Pflegezentrum behandelt. - dpa

Die Situation in Indien hatte sich im April und Mai unter anderem im Zusammenhang mit der dort erstmals entdeckten Delta-Variante des Coronavirus dramatisch zugespitzt. An einigen Tagen wurden 400'000 Neuinfektionen gemeldet. Krankenhäuser waren teils so überlastet, dass Menschen auf Parkplätzen davor starben, der medizinische Sauerstoff ausging und Angehörige selbst bei Krematorien warten mussten.

Inzwischen hat sich die Lage wieder entspannt. Es werden täglich zwischen 30'000 und 40'000 neue Corona-Fälle gemeldet. Angesichts einer niedrigen Impfrate und einer zurückkehrenden Normalität warnen Experten jedoch vor einer dritten Welle.

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