Bereits zum zweiten Mal in seiner knapp einjährigen Amtszeit, findet ein Wechsel innerhalb der Regierung statt. Fünf Ministerien sind betroffen.
Chiles Präsident Gabriel Boric spricht während einer Zeremonie zur Ernennung neuer Kabinettsmitglieder.
Chiles Präsident Gabriel Boric spricht während einer Zeremonie zur Ernennung neuer Kabinettsmitglieder. - Esteban Felix/AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kurz vor seinem ersten Jahrestag im Amt hat Chiles Präsident Gabriel Boric ein weiteres Mal sein Kabinett umgebildet.

Die Wechsel betrafen das Aussenministerium sowie vier weitere Ministerien, wie die chilenische Regierung gestern mitteilte.

Die Abgeordnetenkammer hatte am Mittwoch die Steuerreform der Regierung des ehemaligen Studentenführer Boric (37) zurückgewiesen – ein wichtiger Pfeiler des Programms, mit dem der jüngste Präsident des südamerikanischen Landes am 11. März 2022 sein Amt angetreten hatte.

Chilenen lehnten neue Verfassung ab

Nach der Ablehnung einer neuen Verfassung bei einem Referendum hatte Boric im vergangenen September erstmals sein Kabinett umgebildet. Mit Innenministerin Izkia Siches und dem Generalsekretär im Präsidialamt, Giorgio Jackson, traf es damals das Herz der Regierung. Jackson, Vertrauter des Staatschefs, galt als ideologischer Kopf hinter dem gescheiterten Verfassungsentwurf.

Die Chilenen hatten die neue Verfassung in einem Referendum klar abgelehnt. Das von Borics linker Regierung unterstützte Grundgesetz hätte ein Recht auf Wohnraum, Bildung und Gesundheit garantiert, eine Frauenquote von 50 Prozent in allen Staatsorganen festgeschrieben und den indigenen Gemeinschaften ein Selbstbestimmungsrecht eingeräumt. Das ging vielen Menschen in dem konservativen Land offenbar zu weit.

Am Montag begann eine Expertenkommission mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung.

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