Chile: Stichwahl muss Kampf ums Präsidentenamt entscheiden

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Chile,

Die Regierungskandidatin Jeannette Jara hat die erste Runde der Präsidentenwahl in Chile knapp gewonnen, muss aber Mitte Dezember in eine Stichwahl.

Presidential and legislative elections in Chile
Die Regierungskandidatin Jeannette Jara hat die erste Runde der Präsidentenwahl in Chile knapp gewonnen, muss aber Mitte Dezember in eine Stichwahl. - keystone

Die Kommunistin Jeannette Jara kam auf fast 27 Prozent, wie das Wahlamt nach der Auszählung fast aller Stimmen mitteilte. Der deutschstämmige Rechtspolitiker José Antonio Kast erhielt bei der Abstimmung am Sonntag (Ortszeit) demnach gut 24 Prozent. Die beiden stärksten Bewerber treffen nun in der Stichwahl am 14. Dezember aufeinander.

Der amtierende Präsident Gabriel Boric, der aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht erneut kandidieren konnte, gratulierte den Wahlsiegern der ersten Runde. «In einer Demokratie sollten die Kandidaten, die die Bürger in den Gemeinden und Regionen vertreten wollen, öffentliche Amtsträger mit Ehrlichkeit, Integrität und Dienstbereitschaft sein», gab er seinen potenziellen Nachfolgern mit auf den Weg.

Für Überraschung sorgte der Wirtschaftswissenschaftler Franco Parisi, der es entgegen der jüngsten Umfragen auf den dritten Platz schaffte. Ihm folgten der ultrarechte Johannes Kaiser und die Konservative Evelyn Matthei.

Rechter Kandidat erhält Unterstützung von Unterlegenen

Trotz des Siegs der ehemaligen Arbeitsministerin Jara in der ersten Runde zieht nun der ultrakonservative Kast von der Republikanischen Partei als Favorit in die Stichwahl ein. Anders als seine Rivalin hat er die reelle Chance, noch die Stimmen seiner unterlegenen Kontrahenten aus dem rechten Lager zu mobilisieren. «Chile ist wichtiger als die Parteien», sagte der neunfache Vater und strenggläubige Katholik.

Sein rechter Konkurrent Kaiser räumte seine Niederlage ein und rief seine Anhänger zur Unterstützung von Kast auf. Auch die konservative Kandidatin Matthei gratulierte den Siegern der ersten Wahlrunde. «Unser Vaterland verlangt demokratische Verantwortung, echte Lösungen für unsere grossen Probleme und Dialogfähigkeit», sagte sie.

Im Mittelpunkt des Wahlkampfes standen die Themen Sicherheit und Migration. Obwohl Chile noch immer eines der sichersten Länder der Region ist, hat die Kriminalität in einigen Bereichen zuletzt zugenommen. In dem südamerikanischen Land mit gut 18 Millionen Einwohnern leben Schätzungen zufolge mehr als 330.000 Ausländer ohne gültige Papiere – die grosse Mehrheit stammt aus dem Krisenstaat Venezuela.

Kommentare

User #4547 (nicht angemeldet)

Das ist ja bekanntlich demokratisches Wahlverhalten.? Deutschland und andere Whlen vor kurzem als gutes Beispiel.

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