Chile: Kirchen brennen am Jahrestag der Sozial-Proteste
Am Jahrestag der heftigen Proteste gegen die soziale Ungleichheit in Chile sind in der Hauptstadt Kirchen in Brand gesteckt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Mindestens zwei Kirchen gingen in Chiles Hauptstadt in Flammen auf.
- Die Brände wurden am Jahrestag der Proteste gegen soziale Ungleichheit gelegt.
- 2019 kamen bei den Demonstrationen über 30 Menschen ums Leben.
Vor einem Jahr gab es in Chile heftige Unruhen wegen sozialer Ungleichheit. Am Jahrestag flammten die Protete wortwörtlich wieder auf. Auf Fotos vom Sonntag (Ortszeit) war zu sehen, wie der Turm der «Parroquía de la Asunción» einstürzte. Dies weil die Struktur des Gebäudes den Flammen nicht mehr standhielt.
Sie ist eine der ältesten Kirchen Santiagos. Chilenischen Medienberichten zufolge war zuvor auch die «Iglesia de San Francisco de Borja» angezündet worden. Diese wird regelmässig von der Polizei für Zeremonien genutzt.

Tausende Demonstranten hatten sich zunächst friedlich auf der Plaza Italia versammelt. Die Polizei hatte mit Blick auf den Jahrestag der Sozialproteste einen Grosseinsatz geplant.
Über 30 Tote bei Demonstrationen in Chile
Im Oktober und November 2019 waren in Chile täglich Tausende auf die Strasse gegangen. Sie forderten einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem. Mehr als 30 Menschen kamen dabei ums Leben.
Wegen ihres oft brutalen Vorgehens war die Polizei in Chile in die Kritik geraten. Zuletzt hatten die Proteste in dem südamerikanischen Land wieder zugenommen.
Am 25. Oktober stimmen die Chilenen darüber ab, ob sie eine neue Verfassung wollen. Dies war eine der Kernforderungen der Demonstranten im vergangenen Jahr. Der aktuelle Text von 1980 stammt noch aus Zeiten der Diktatur von General Augusto Pinochet.