Cannes-Preisträger Panahi erinnert an Massenproteste im Iran
Der Star-Regisseur Jafar Panahi erinnert in einem Social-Media-Beitrag an die Proteste vor drei Jahren in Iran und deren Auswirkungen.

Der iranische Star-Regisseur und diesjährige Cannes-Preisträger Jafar Panahi hat an die Massenproteste vor drei Jahren in seinem Land erinnert. In einem Beitrag auf Instagram wies Panahi auf die grossen gesellschaftlichen Veränderungen hin, die seitdem stattgefunden hätten.
Ausgelöst wurden die Proteste im Herbst 2022 durch den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini, die von der Moralpolizei wegen angeblicher Verstösse gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen worden war. Sie starb in Polizeigewahrsam.
Die Demonstrationen breiteten sich wie ein Lauffeuer aus und richteten sich rasch gegen das gesamte autoritäre Herrschaftssystem der Islamischen Republik, ehe sie gewaltsam niedergeschlagen wurden.
Wendepunkt für Iran
Seit Aminis Todestag am 16. September 2022 sei nichts mehr wie zuvor, schrieb Panahi. «Die Strasse ist nicht mehr dieselbe Strasse, die Stadt nicht mehr dieselbe Stadt, wir sind nicht mehr die Menschen von einst. Das Blut von Mahsa und Hunderten anderen erlaubt nicht, dass irgendetwas wieder normal erscheint», schrieb der Regisseur auf Instagram.
Zwar führten die Proteste zu keinen direkten politischen Veränderungen, doch haben sie das Land gesellschaftlich und kulturell nachhaltig verändert. Viele Frauen in den Metropolen widersetzen sich inzwischen als Zeichen des Protests und der Selbstbestimmung den islamischen Kleidervorschriften.
Der Staat hat die Kontrollen durch Sicherheitskräfte zurückgefahren und setzt verstärkt auf juristische Mittel und Videoüberwachung. Die Kopftuchpflicht gilt weiterhin als eine der ideologischen Grundsäulen der Islamischen Republik.