Brot für die Welt lobt Investitionen deutscher Unternehmen in Afrika
Die Hilfsorganisation «Brot für die Welt» begrüsst die kommenden Investitionen in Afrika zur Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung.

Das Wichtigste in Kürze
- «Brot für die Welt» freut sich über die Investitionen in die afrikanische Güterproduktion.
- Deutsche Unternehmen wollen im laufenden Jahr mehr als eine Milliarde Euro investieren.
Die Hilfsorganisation «Brot für die Welt» hat das wachsende Interesse deutscher Unternehmen an Afrika begrüsst. «Für die Menschen dort ist es zweitrangig, woher das Unternehmen kommt, sondern dass es sich langfristig engagieren will und die Arbeitsplätze sicher sowie anständig bezahlt sind», sagte Reinhard Palm, Leiter der Abteilung Afrika von «Brot für die Welt», der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagausgabe).
Am Ende komme es darauf an, dass deutsche Firmen die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika stärken und nicht schwächen. «Das heisst zum Beispiel, dass sich die Firmen in der lokalen Produktion und insbesondere der Weiterverarbeitung von landwirtschaftlichen Gütern engagieren», sagte Palm.
Zugleich warnte er: «Afrika braucht keine Investoren, die mit viel Auslandskapital am Ende mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft oder im informellen Sektor zerstören als sie neu errichten. Das sehen wir leider viel zu oft.»
Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro
Laut dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft wollen deutsche Unternehmen im laufenden Jahr in Afrika Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro tätigen, berichtete die «NOZ» weiter. Damit würde der Investitionsbestand in nur einem Jahr um mehr als zehn Prozent steigen.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) tritt am Donnerstag eine einwöchige Afrikareise durch insgesamt sieben Staaten an. Erste Station ist Eritrea, wo Müller den umstrittenen Staatschef Issaias Afwerki treffen wird. Am Freitag reist er weiter nach Äthiopien, wo eine Begegnung mit dem reformorientierten Ministerpräsidenten Abiy Ahmed geplant ist. Deutschland wolle den Friedensprozess zwischen Eritrea und Äthiopien sowie die Öffnung der beiden Länder unterstützen, sagte Müller vor seiner Abreise.
Die Reise steht im Zeichen des «Marshallplans mit Afrika», der auf mehr Eigenverantwortung der Staaten setzt. «Wer nicht zum Kampf gegen Korruption und zu guter Regierungsführung bereit ist, der wird künftig mit weniger Unterstützung rechnen müssen», erklärte Müller. Seine Reise führt ihn auch nach Mosambik, Botsuana, Simbabwe, in den Tschad und nach Ghana. Dort wird er am Donnerstag kommender Woche gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Gespräche führen.