Brasiliens Präsident: Klimakonferenz muss liefern
Der brasilianische Präsident Lula da Silva mahnte zwei Tage vor dem Ende der Weltklimakonferenz die Staaten zu ehrgeizigen Klimazielen.

Zwei Tage vor dem geplanten Ende der Weltklimakonferenz am Freitag hat Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die rund 200 Staaten zu ehrgeizigen Beschlüssen im Kampf gegen die Erderwärmung ermahnt.
Nötig seien Fahrpläne, wie die Menschheit ihre Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle überwinden sowie die Entwaldung stoppen und umkehren könne. «Wir dürfen Belém nicht ohne Entscheidungen zu diesen Fragen verlassen», schrieb der linke Politiker in einer Grussbotschaft an den sogenannten Gipfel der Völker (People's Summit), zu dem sich Hunderte Nichtregierungsorganisationen getroffen hatten. «Es ist dringend.»
Weiter schrieb er den Teilnehmern: «Ihr verkörpert die Stärke und Legitimität derer, die nach einer besseren Welt streben.» Das Engagement von aussen sei wichtig. «Dies ist eine Konferenz der Wahrheit, und die Demonstrationen der Zivilgesellschaft stehen im Einklang mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen», sagte er. Lula wird in Belém auch UN-Generalsekretär António Guterres treffen – und auch Umweltminister Carsten Schneider, wie aus Verhandlungskreisen verlautete.
Golfstaaten bremsen Pläne für fossile Energien
Auf der Weltklimakonferenz kämpfen Dutzende Staaten für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle. Vertreter eines breiten Bündnisses aus gut 80 Staaten traten dafür im brasilianischen Belém kurzfristig vor die Presse. Deutschlands Umweltminister Carsten Schneider sagte, es gehe darum, sich von fossilen Energieträgern «zu befreien». Gegen einen solchen Plan wehren sich in Belém aber unter anderem reiche Golfstaaten wie Saudi-Arabien, die mit Öl und Gas weiterhin viele Milliarden verdienen.
Dass die Welt sich von den fossilen Energieträgern verabschieden soll, hat die UN-Klimakonferenz in Dubai bereits vor zwei Jahren beschlossen – aber konkret mit Zwischenzielen und Fristen ist das Ziel nicht hinterlegt.
Ausserdem fordern viele Entwicklungsstaaten, dass die Industriestaaten ihre staatlichen Klimahilfen zur Anpassung an die fatalen Folgen der Erderhitzung deutlich erhöhen. Ein Vorschlag ist eine Verdreifachung bis 2030 auf mindestens 120 Milliarden US-Dollar. Aus Sicht der EU müsste das innerhalb bestehender Finanzzusagen aus dem vergangenen Jahr geregelt werden. Danach stellen die Industriestaaten bis 2035 jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierung bereit.














