Auch Ex-Ösi-Skistar unter den Flotilla-Verhafteten
Die israelische Marine hat rund 40 Boote der Gaza-Flotte gestoppt. Neben Greta Thunberg und rund 20 Schweizern war auch ein ehemaliger Skistar an Bord.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund 20 Schweizer waren an Bord der Gaza-Flotte.
- Auch ein ehemaliger österreichischer Skistar war Teil der Hilfsmission für Gaza.
- Er wurde laut eigenen Angaben festgenommen.
An Bord der Global Sumud Flottille für Gaza befinden sich nach Angaben der Organisatoren rund 20 Personen mit Schweizer Staatsangehörigkeit. Das Aussenministerium setze alles daran, so schnell wie möglich Informationen über die inhaftierten Personen zu erhalten.
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Es setze zudem alles daran, so schnell wie möglich Informationen über den Haftort zu erhalten. Das teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Donnerstag auf Anfrage mit. Sobald es möglich sei, werde ein Besuch der Inhaftierten durch Vertreter der Botschaft stattfinden.
Ehemaliger Ösi-Skistar inhaftiert
Neben den rund 20 Schweizern ist auch der ehemalige österreichische Skistar Julian Schütter laut eigenen Angaben festgenommen worden.
In einem Video auf Instagram teilt der 27-Jährige mit: «Wenn ihr dieses Video seht, bin ich von den israelischen Besatzungsmitgliedern entführt und gegen meinen Willen nach Israel verschleppt worden. Unsere humanitäre Mission war gewaltfrei und im Einklang mit internationalem Recht.»

Die israelische Marine hat im Mittelmeer nach Angaben der Organisatoren der privaten Flotte mit Gaza-Hilfslieferungen rund 40 Boote abgefangen. Das israelische Aussenministerium teilte mit, keinem der Boote sei es gelungen, die Seeblockade zu durchbrechen.
Aktivisten bezeichneten die Militäraktion als illegal und warfen Israel Völkermord im Gazastreifen vor.
Schweizer Botschaft in Kontakt mit Behörden
Die Schweizer Botschaft in Tel Aviv stehe laut EDA in Kontakt mit den israelischen Behörden und unterstütze die betroffenen Schweizer Staatsangehörigen im Rahmen des gesetzlich vorgesehenen konsularischen Schutzes.
Dabei gehe es insbesondere darum, die Achtung der Grundrechte der betroffenen Personen sicherzustellen, einschliesslich menschenwürdiger Haftbedingungen, Verfahrensgarantien und des Rechts auf Verteidigung.

Die Schweiz erinnere die israelischen Behörden daran, dass jede Intervention gegen die Flottille den Grundsätzen der Notwendigkeit und der Verhältnismässigkeit entsprechen und die Sicherheit der Teilnehmenden gewährleisten müsse. Das schrieb das EDA am Donnerstag auf X.
In den letzten Wochen habe die Schweiz wiederholt darauf hingewiesen, dass sie aufgrund der hohen Risiken von Reisen in den Gazastreifen abrate.
Personen, die sich dennoch für eine Reise entscheiden, tun dies auf eigene Verantwortung, betont das EDA. Es habe den Schweizer Organisatoren der Flottille erklärt, welche Hilfe sie vom Bund erwarten können.