Botschafter

Botschafter: China unterstützt Russlands Krieg nicht

DPA
DPA

China,

Nachdem die USA China «erhebliche Konsequenzen» angedroht haben, sollte es Russland militärische oder andere Hilfe im Krieg gegen die Ukraine leisten, hat nun der Botschafter Pekings in den USA reagiert.

Ein beschädigtes Gebäude in Charkiw. Foto: -/ukrin/dpa
Ein beschädigtes Gebäude in Charkiw. Foto: -/ukrin/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • China unterstützt nach Darstellung seines Botschafters in den USA, Qin Gang, den russischen Krieg gegen die Ukraine nicht.

«Behauptungen, dass China etwas davon wusste, diesen Krieg duldete oder stillschweigend unterstützte, sind reine Desinformationen», schrieb Qin Gang in einem Meinungsbeitrag in der «Washington Post», den die chinesische Botschaft in Washington am Mittwoch verbreitete.

Mehr als 6000 Chinesen seien in der Ukraine gewesen. China sei der grösste Handelspartner sowohl Russlands als auch der Ukraine und der grösste Importeur von Öl und Gas in der Welt. «Ein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist nicht gut für China», schrieb der Botschafter. «Wenn China von dieser unmittelbar bevorstehenden Krise gewusst hätte, hätten wir unser Bestes versucht, sie zu verhindern.»

Qin Gang reagierte auf US-Berichte über Geheimdienstinformationen, dass China vorher von Russlands Militäraktion gewusst und gebeten haben soll, sie bis nach den Olympischen Winterspielen in Peking zu verschieben. Auch wies er Berichte als «Gerüchte» zurück, dass Russland China um militärische Hilfe ersucht habe. Die USA hatten China am Montag «erhebliche Konsequenzen» angedroht, sollte es Russland militärische oder andere Hilfe leisten, die gegen Sanktionen verstiessen oder Kriegsanstrengungen unterstützten.

Botschafter spricht durchaus von «Krieg»

«Den Knüppel der Sanktionen gegen chinesische Unternehmen zu schwingen, während Chinas Unterstützung und Kooperation gesucht werden, wird einfach nicht funktionieren», schrieb Qin Gang. Auffällig war, dass der Diplomat, der früher Aussenamtssprecher in Peking war, von «Krieg» sprach, während dieser Begriff wie auch «Invasion» in der offiziellen Sprachregelung in China vermieden wird. Wie in Russland ist in China von «spezieller Militäroperation» die Rede. Qin Gangs Kommentar zielt auch auf US-Leser. Ohnehin blockiert die Zensur in China den Online-Zugang zur «Washington Post».

China hat die Invasion bisher nicht verurteilt und sich als Mitglied im Weltsicherheitsrat der Stimme enthalten. Ansonsten demonstrierte die chinesische Führung unverändert den Schulterschluss mit ihrem «strategischen Partner» Russland, kritisiert die USA als Hauptverursacher der Krise dar und folgt dem russischen Narrativ.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

1. Mai Demo
778 Interaktionen
1. Mai-Ticker
SRF / Nau.ch
203 Interaktionen
«Schuss nach hinten!»

MEHR IN NEWS

Amazon Paketbote
Aktie verliert
Fernando Collor de Mello
Korruption

MEHR BOTSCHAFTER

Mojtaba Amani
Mojtaba Amani
Oleksii Makeiev
9 Interaktionen
80. Jahrestag
ukraine
6 Interaktionen
Ukraine
Emmanuel Macron
4 Interaktionen
Anhaltende Spannungen

MEHR AUS CHINA

Corona
2 Interaktionen
Corona
Trump
1 Interaktionen
Laut Beitrag
Drei chinesische Raumfahrer wieder zurück auf der Erde
2 Interaktionen
«Shenzhou 19»-Crew