Bislang sind günstige Potenzmittel Amerikanern vor allem aus dem Spam-Ordner bekannt, nun kommen sie ganz offiziell auf den Markt: Viagra wird in den USA als Generikum zugelassen. Das lässt die Preise purzeln.
Mylan
Mylan und Pfizer möchten fusionieren. - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für den US-Pharmakonzern Pfizer waren Entdeckung und Patentierung des Produkts ein Volltreffer.
  • Jetzt ist der Hersteller sein patentrechtlich geschütztes Privileg los.
  • Auf dem wichtigen US-Markt darf die Konkurrenz ab sofort günstigere Nachahmer-Produkte anbieten.

Vor fast zwei Jahrzehnten wurde das Potenzmittel Viagra zugelassen, es sollte das Sexleben erektionsschwacher Männer revolutionieren. Die kleine blaue Pille wurde zum Vorreiter sogenannter Lifestyle-Medikamente zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Für den US-Pharmakonzern Pfizer waren Entdeckung und Patentierung des Produkts ein Volltreffer. Viagra wurde rasch zum Verkaufsschlager, der dem Unternehmen zuverlässig die Kassen füllt.

Doch jetzt ist der Hersteller sein patentrechtlich geschütztes Privileg los – auch auf dem wichtigen US-Markt darf die Konkurrenz ab sofort günstigere Nachahmer-Produkte anbieten. Was Pfizer schmerzt, freut Patienten: mehr Wettbewerb und niedrigere Preise. Bislang kostet Viagra teure rund 65 Dollar pro Pille, weshalb viele Fälscher im Internet mit vermeintlich lukrativen Angeboten locken. Generika sorgen nun ganz ohne dubiose Online-Händler für einen Preissturz.

Die nahende Zulassung für Nachahmerpräparate hinterliess bereits Spuren in der Bilanz. Im dritten Quartal sank der Viagra-Absatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 308 Millionen Dollar, da der Grosshandel in Erwartung neuer Billigprodukte weniger bestellte.

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