Die Zahl der Menschen, die in Mali aufgrund von Konflikten und einer sich verschärfenden Klimakrise vertrieben wurden, hat sich innerhalb eines Jahres vervierfacht. Aktuell seien mehr als 400 000 Menschen in dem westafrikanischen Land auf der Flucht, warnte die Hilfsorganisation Care am Dienstag.
Al-Qaida im Maghreb
Frauen und ein Kind flüchten vor einem Tumult in Bamako, Mali. (Archivbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine drohende Dürre könne die Nahrungsmittelkrise im nächsten Jahre weiter verschlimmern.

Schon heute seien mehr als eine Million Malier von Hunger bedroht.

«Die sich verschärfende Klimakrise führt zu immer höheren Temperaturen und deutlich weniger Regenfällen. Die Auswirkungen sind besonders verheerend für die Gebiete, die für die Nahrungsmittelproduktion in Mali wichtig sind», sagte der Direktor von Care Mali, Ely Keita. Zudem lebten viele Menschen seit fast einer Dekade in «ständiger Unsicherheit», so Keita. Die Gesundheitsversorgung sei aufgrund von Konflikten vielerorts unterbrochen, viele Schulen seien geschlossen.

Der Krisenstaat mit seinen 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äusserst instabil. Seit dem bisher letzten Putsch im Mai wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Deutschland hat rund 1300 Soldaten in Mali als Teil einer UN-Friedensmission sowie einer militärischen Trainingsmission der EU stationiert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EU