Nach dem Angriff in Damaskus rechnete Israel Berichten zufolge nur mit einem kleinen Vergeltungsschlag vonseiten des Irans.
iran israel angriff vergeltungsschlag
Frankreichs Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten Stephane Sejourne (l.) und der Hohe Vertreter der EU für Außenpolitik Josep Borrell schauen sich während der Nahost-Sitzung im Rahmen des G7-Außenministertreffens eine Karte an. - keystone

Israel hat einem Medienbericht zufolge nicht mit dem direkten Grossangriff des Irans vom vergangenen Wochenende gerechnet.

Die Israelis hätten sich bei ihrem Schlag gegen die iranische Botschaft in Syrien Anfang des Monats «schwer verkalkuliert», schrieb die «New York Times» am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf Informationen aus Regierungskreisen der USA, Israels, des Irans und weiterer Nahost-Staaten.

Regierung rechnete mit kleinerem Vergeltungsschlag

Das israelische Kriegskabinett habe den Angriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren, etwa eine Woche zuvor genehmigt, berichtete die «New York Times». Die Regierung habe im Vorfeld mit kleineren Vergeltungsschlägen von Stellvertretern oder einer «begrenzten» Attacke des Irans gerechnet.

Später habe Israel nach ersten Vermutungen über eine grössere Vergeltungsaktion des Irans seine Schätzungen von etwa zehn auf bis zu 70 iranische Boden-Boden-Raketen erhöht. Letztendlich wurden nach israelischen Angaben mehr als 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen aus dem Iran und von dessen Verbündeten aus der Region abgefangen.

Israelische Politiker für sofortigen Vergeltungsschlag

Nach Bekanntwerden der iranischen Raketenstarts hätten sich führende israelische Politiker für einen sofortigen Vergeltungsschlag ausgesprochen, berichtete die Zeitung weiter. Ein Abwarten könne den internationalen Druck erhöhen und «den Iran glauben lassen, er habe neue Spielregeln für den Konflikt festgelegt», habe es hinter verschlossenen Türen geheissen. Angesichts des begrenzten Schadens in Israel habe das Kriegskabinett die Entscheidung am Samstagabend jedoch verschoben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungDamaskus