Armenien hat den Sicherheitsrat und Russland zu Massnahmen zur Beendigung des Konflikts mit Aserbaidschan in der Region Berg-Karabach aufgefordert.
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Konfliktregion Berg-Karabach zwischen Armenien und Aserbaidschan: Ein Soldat aus Russland bewacht ein armenisches Kloster, nachdem eine Region in Berg-Karabach in aserbaidschanische Kontrolle übergeben wurde. Foto: Emrah Gurel/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Ex-Sowjetrepublik Armenien im Südkaukasus hat den UN-Sicherheitsrat und Russland zu Massnahmen zur Beendigung des von Aserbaidschan begonnenen Militäreinsatzes in der Konfliktregion Berg-Karabach aufgefordert.

Es seien «klare und eindeutige Schritte zur Beendigung der aserbaidschanischen Aggression» nötig, heisst es in einer von armenischen Medien am Dienstag verbreiteten Mitteilung des Aussenministeriums in Eriwan. Regierungschef Nikol Paschinjan hat wegen der Eskalation derweil eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrats einberufen.

Aserbaidschan will Konfliktregion zurückerobern

Aserbaidschan hat am Morgen einen gross angelegten Militäreinsatz gestartet, um die auf aserbaidschanischem Gebiet liegende, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Konfliktregion zurückzuerobern. Das Militär in Baku begründete dies mit angeblichen Verstössen Armeniens gegen den geltenden Waffenstillstand. Die armenische Seite weist diese Vorwürfe als erfundenen Vorwand zurück.

Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken umkämpft. In den 90er Jahren hat sich die dortige Bevölkerung unterstützt von Eriwan in einem blutigen Bürgerkampf von Baku gelöst.

Waffenstillstand bereits mehrfach gebrochen

2020 gelang dem durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüsteten Aserbaidschan die Revanche. Es holte sich grosse Teile Berg-Karabachs zurück. Der dabei ausgehandelte und von russischen Truppen kontrollierte Waffenstillstand wurde in der Vergangenheit schon mehrfach gebrochen.

Seit Monaten schon hat Aserbaidschan zudem den Latschin-Korridor als einzigen Zugang Armeniens zu Berg-Karabach blockiert. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal.

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