In Brasilien sind mittlerweile mehr als 5000 Menschen durch die Corona-Pandemie ums Leben gekommen.
Sargträger in Manaus
Sargträger in Manaus - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Offizielle Opferbilanz der Pandemie schlimmer als in China.

In den vorangegangenen 24 Stunden sei die Zahl der Todesopfer um den Rekordwert von 474 auf mehr als 5000 gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília am Dienstag mit. Womöglich sei die Opferzahl noch höher, da die Ursachen von 1156 Todesfällen noch untersucht würden.

Damit starben in Brasilien nach offiziellen Angaben bereits deutlich mehr Menschen durch das neuartige Coronavirus als in China, wo der Erreger im Dezember erstmals bei Menschen festgestellt worden war und offiziell rund 4600 Todesfälle registriert wurden. Insgesamt knapp 72.000 Corona-Infektionen wurden in Brasilien nachgewiesen.

Experten weisen darauf hin, dass die Testkapazitäten dort allerdings sehr begrenzt seien und daher wahrscheinlich viele Fälle unentdeckt blieben. Die Zahl der Infizierten in dem 210-Millionen-Einwohner-Land könne daher zwölf- bis 15-mal höher sein als offiziell angegeben. Auch nach den offiziellen Zahlen ist Brasilien das am schwersten von der Corona-Pandemie getroffene Land Südamerikas.

Brasiliens rechtsextremer Staatschef Jair Bolsonaro stellt die von den Bundesstaaten ergriffenen Corona-Schutzmassnahmen wie Ausgangsbeschränkungen aber regelmässig in Frage. Zu den steigenden Opferzahlen befragt sagte er unlängst: «Und jetzt? Es tut mir leid. Was wollen Sie, das ich tue?» Wunder könne er nicht bewirken.

Vor zwei Wochen hatte Bolsonaro seinen beliebten Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta entlassen, nachdem dieser sich vehement für striktere Corona-Auflagen eingesetzt hatte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Coronavirus