Bayer und BASF sollen Millionen an Pfirsichbauer zahlen

DPA
DPA

Deutschland,

Eine US-Jury hat den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer sowie den Chemiekonzern BASF im Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Dicamba zu millionenschwerem Schadenersatz verurteilt.

Bayer soll einem Pfirsichbauern zusammen mit BASF Schadenersatz zahlen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB
Bayer soll einem Pfirsichbauern zusammen mit BASF Schadenersatz zahlen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bader beschuldigt Bayer und BASF, dass er durch den Einsatz von Dicamba auf benachbarten Feldern Ernteverluste erlitten habe, da Teile des Unkrautvernichters auf seine Plantagen geweht worden sein sollen.

Insgesamt sollen die beiden Unternehmen dem Pfirsichbauern Bill Bader aus Missouri 265 Millionen Dollar (rund 245 Mio Euro) zahlen. Dies teilt sich in 15 Millionen Schadenersatz sowie zusätzlich 250 Millionen Dollar Strafschadenersatz auf. Die Entscheidung der Jury fiel am Samstag.

Bader beschuldigt Bayer und BASF, dass er durch den Einsatz von Dicamba auf benachbarten Feldern Ernteverluste erlitten habe, da Teile des Unkrautvernichters auf seine Plantagen geweht worden sein sollen. Den Schaden bezifferte er auf 21 Millionen Dollar. Dicamba wurde von Monsanto entwickelt, der US-Konzern sieht sich wegen des Mittels seit 2015 Klagen ausgesetzt; Bayer hatte Monsanto 2018 übernommen. Die Leverkusener sehen sich bereits wegen angeblicher Krebsrisiken von Monsantos Unkrautvernichter Glyphosat tausenden Klagen in den USA ausgesetzt. BASF nutzt ein eigenes auf Dicamba basierendes Produkt, um gentechnisch veränderte Pflanzen zu behandeln.

Das jetzt in Missouri gefällte Urteil ist das erste in einer Reihe laufender Verfahren. Ein US-Sprecher für Bayer kündigte an, der Konzern werde Berufung gegen das Urteil einlegen. Dicamba sei für die Ernteverluste nicht verantwortlich. BASF kündigte ebenfalls Rechtsmittel an: «Wir sind überrascht und enttäuscht von der Entscheidung der Jury und planen in Berufung zu gehen», sagte ein Sprecher am Sonntagabend. Die Anwälte der Unternehmen hatten zuvor argumentiert, die Pfirsich-Felder hätten bereits vor 2015 gelitten und führten Wetterbedingungen wie Hagel und späten Frost für die Schäden an.

Kommentare

Weiterlesen

Lago Maggiore
45 Interaktionen
Geht um See-Zugang
Baba
88 Interaktionen
«Bauch»

MEHR IN NEWS

Talal Nadschi
1 Interaktionen
In Syrien
Warren Buffett
25 Interaktionen
Investoren-Legende
Olaf Scholz
23 Interaktionen
Kriegsende-Gedenken

MEHR AUS DEUTSCHLAND

BVB
Doch noch CL?
Samra
Pfefferspray
Stuttgart
1 Interaktionen
Keine U-Haft
FC Bayern
2 Interaktionen
Verrücktes 3:3