In Haiti toben blutige Bandenkriege. Die US-Regierung hat ihre Bürger aufgrund der Lage nun zum wiederholten Mal aufgefordert, das Land umgehend zu verlassen.
Haiti Bandengwalt Mann Machete
Menschen beim friedlichen Protest gegen die Bandengewalt in Haiti am Wochenende. (Archivbild) - keystone

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat erneut allen US-Bürgern in Haiti geraten, den von blutiger Bandenkriminalität geplagten Karibikstaat möglichst bald zu verlassen. «In Anbetracht der aktuellen Sicherheitslage und der Probleme mit der Infrastruktur sollten US-Bürger Haiti so bald wie möglich per kommerziellem oder privatem Transport verlassen», teilte die US-Botschaft am Mittwoch mit.

Ende Juli war der Abzug des US-Botschaftspersonals bis auf ein Notfallkontingent angeordnet worden, bereits im Oktober vergangenen Jahres hatten die USA ihren Bürgern zur sofortigen Ausreise geraten. Auch das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Haiti, die deutsche Botschaft ist geschlossen.

Banden haben Hauptstadt unter Kontrolle

Haiti leidet unter Kämpfen zwischen Banden, die nach UN-Schätzung 80 Prozent der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren und die Bevölkerung mit brutaler – auch sexueller – Gewalt terrorisieren. Die Zahl der Entführungen stieg zuletzt drastisch. Am 8. August kamen eine US-Krankenschwester und ihre Tochter nach rund zweiwöchiger Entführung wieder frei.

Zuletzt kam es zu einer Selbstjustiz-Bewegung der Bewohner von Port-au-Prince gegen die Banden. Die Gewalt verschärft auch die ohnehin schon prekäre Versorgungslage in Haiti. Fast die Hälfte der elf Millionen Bewohner des armen Karibikstaats leidet laut Vereinten Nationen unter akutem Hunger.

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