Die entführte Krankenschwester und ihr Kind sind dank eines Hilfswerks wieder frei. Genauere Umstände zur Entführung wurden nicht veröffentlicht.
Haiti
Haiti hat massive Probleme mit Bandengewalt. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine US-Krankenschwester und ihr Kind sind nach Entführung in Haiti wieder frei.
  • Die Unicef meldet einen alarmierenden Anstieg von Entführungen in Haiti.
  • Bandenkämpfe und Gewalt verschärfen die Hungerkrise im Land.
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Nach ihrer Entführung in Haiti vor knapp zwei Wochen sind eine US-Krankenschwester und ihr Kind wieder freigekommen. Das teilte die Hilfsorganisation El Roi, für die die Frau arbeitet, am Mittwoch mit. Die christliche Organisation gab keine weiteren Informationen zu den Umständen der Entführung.

Es handelte sich laut El Roi um die Ehefrau des aus Haiti stammenden Direktors der US-Organisation und deren gemeinsames Kind. Sie waren den Angaben zufolge am Morgen des 27. Juli auf dem Gelände des Hilfswerks nahe der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince entführt worden.

Am Montag hatte Unicef einen «alarmierenden Anstieg» der Entführungen von Frauen und Kindern in Haiti gemeldet. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien fast 300 davon registriert worden. Dies seien in etwa so viele wie im gesamten vergangenen Jahr und fast dreimal so viele wie 2021.

1359 Entführungen im Jahr 2022

Laut dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) wurden im vergangenen Jahr 1359 Entführungen in Haiti gezählt. Das seien mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor und knapp sechsmal so viele wie 2020.

Haiti leidet unter Kämpfen zwischen Banden, die nach UN-Schätzung 80 Prozent der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren und die Bevölkerung mit brutaler Gewalt terrorisieren. Zuletzt kam es zu einer Selbstjustiz-Bewegung der Bewohner gegen die Banden. Die Gewalt verschärft auch die ohnehin schon prekäre Versorgungslage. Fast die Hälfte der elf Millionen Bewohner des armen Karibikstaats leidet laut Vereinten Nationen unter akutem Hunger.

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