In Taiwan ist ein Schnellzug mit mehr als 500 Passagieren mit einem Kranwagen zusammengeprallt. Nun ist klar: Der Lokführer betätigte die Bremsen noch.
Zugunglück Taiwan
Den Passagieren wird geholfen aus dem entgleisten Zug zu steigen. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Taiwan war ein Schnellzug nach einem Zusammenstoss mit einem Baufahrzeug entgleist.
  • Gemäss Ermittlungen, hat der Lokführer Sekunden vor dem Zusammenprall noch gebremst.

Beim seit Jahrzehnten schwersten Bahnunglück in Taiwan waren 50 Tote zu beklagen. Unter ihnen auch der Lokführer. Dieser hat Sekunden vor dem Zusammenstoss mit dem Baufahrzeug eine Bremse eingeleitet, wie neuste Ermittlungen zeigen.

Der 33-Jährige, habe «sein Bestes getan, um eine Katastrophe zu verhindern», sagte der Chef der Unfallermittlungsbehörde TTSB.

Zugunglück forderte hunderte Verletzte

Mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde war der Schnellzug mit rund 500 Passagieren entgleist. Zuvor war er kurz vor einem Tunnel im Osten der asiatischen Inselrepublik mit einem Kranwagen zusammengeprallt und entgleist. Rund 210 Menschen wurden verletzt.

Zugungülck Taiwan
Der Fahrer des Kranwagens, wurde festgenommen. Der Unfall ist womöglich auf einen Fehler von ihm zurückzuführen. (Archivbild) - sda - Keystone/EBC/AP/Uncredited

Der Kranwagen war oberhalb der Bahnstrecke auf einem Hügel bei einer Baustelle geparkt. Das Fahrzeug rollte den Ermittlungen zufolge aber den Hang hinab und stürzte auf die Schienen. Ob menschliche Nachlässigkeit oder mechanisches Versagen die Ursache war, wird derzeit untersucht. Der Kranwagen-Fahrer wurde am Sonntag in Haft genommen.

Lokführer hatte nur Sekunden um zu reagieren

Zwischen dem Zeitpunkt, als das Baufahrzeug auf die Gleise rollte, und dem Aufprall sei nur eine Minute verstrichen, sagte Young. Der Lokführer habe lediglich wenige Sekunden Zeit gehabt, um zu reagieren, nachdem er den Kranwagen gesehen habe. Die Analyse der Daten zeigte, dass er noch zu bremsen versuchte. Die Geschwindigkeit des Zuges wurde kurz vor dem Aufprall von 126 auf 121 Kilometer pro Stunde gedrosselt.

Die Leiche des Lokführers wurde am Dienstag eingeäschert. Ein Sonderzug brachte die Überreste des 33-jährigen zurück in dessen Heimatstadt Taichung im Westen des Landes.

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