Australiens Premier räumt Mängel im Kampf gegen Antisemitismus ein
Vier Tage nach dem Anschlag auf ein jüdisches Fest in Sydney räumt Australiens Premierminister Anthony Albanese Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Anthony Albanese gesteht vor dem Parlament Fehler im Umgang mit Antisemitismus ein.
- Er kündigt härteres Vorgehen gegen Hassrede und strengere Regeln im Aufenthaltsrecht an.
- Nach dem Anschlag mit 15 Toten steht Albanese auch international in der Kritik.
Der australische Regierungschef Anthony Albanese hat vier Tage nach dem verheerenden Anschlag auf ein jüdisches Fest in Sydney Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt. «Jeder in dieser Position würde bedauern, nicht mehr getan zu haben», sagte Albanese vor dem Parlament in Canberra. Nun müsse man in die Zukunft schauen und handeln.
Albanese kündigte schärfere Gesetze gegen Hassprediger und Hetze verschiedenster Art an. Auch was das Aufenthaltsrecht angehe, werde man härter gegen all jene vorgehen, die «Hass und Spaltung» verbreiten, sagte der Premierminister.
Harsche Kritik an Albanese – auch aus Israel
Innerhalb der jüdischen Gemeinde in Australien, seitens der Opposition und auch aus dem Ausland gab es teils scharfe Kritik an Albanese. So wurde ihm vorgeworfen, im Zuge des zunehmenden Antisemitismus im Land nicht genug für den Schutz von Juden getan zu haben.
Israels rechtskonservativer Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschuldigte Albanese, mit seiner Nahostpolitik «Öl ins antisemitische Feuer» gegossen zu haben. Im September hatte Australien Palästina formell als Staat anerkannt – so wie die weitaus meisten der 193 UN-Mitgliedstaaten.
Bei dem Anschlag in Sydney am Sonntag hatten zwei Attentäter während des jüdischen Lichterfests Chanukka das Feuer auf die Menschenmenge am Bondi Beach eröffnet. Sie töteten 15 Menschen, Dutzende wurden verletzt. Die Todesopfer und Verletzten sind grösstenteils jüdischen Glaubens.












