«Kommen Sie bitte in unser Land. Tauchen Sie ein in eine Atmosphäre voller Möglichkeiten», wirbt die Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi.
Aung San Suu Kyi, Regierungschefin von Myanmar.
Aung San Suu Kyi steht in der Kritik. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Aung San Suu Kyi macht Werbung für ausländische Investitionen in Myanmar.
  • Dies, obwohl sie für ihre Rohingya-Politik heftig für Kritik und Empörung sorgte.

Trotz der internationalen Kritik wegen des Umgangs mit der muslimischen Minderheit der Rohingya hat Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi um mehr ausländische Investitionen geworben.

Bei einer Veranstaltung in Rangun bat sie ausländische Geschäftsleute heute Montag: «Kommen Sie bitte in unser Land. Tauchen Sie ein in eine Atmosphäre voller Möglichkeiten.» Ihre Regierung werde sich um einen «pro-aktiveren Ansatz» bemühen. Auf das brutale Vorgehen der Armee gegen hunderttausende Rohingya ging die Friedensnobelpreisträgerin nicht näher ein.

Die Weltbank hatte die Wachstumserwartungen des südostasiatischen Land für das laufende Steuerjahr 2018/19 im vergangenen Herbst von 6,8 auf 6,2 Prozent gesenkt. Begründet wurde dies auch mit den Auswirkungen der Krise im Bundesstaat Rakhine. Von dort sind seit 2017 mehr als 700'000 Rohingya über die Grenze ins mehrheitliche muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen. In Myanmar (ehemals: Birma) ist die grosse Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens.

Die 73-Jährige steht wegen der Verfolgung der Rohingya - die Vereinten Nationen sprechen von «ethnischer Säuberung» und Völkermord - auch persönlich in der Kritik. Viele werfen ihr vor, zu den Vorwürfen keine Stellung zu beziehen. In ihrer demokratisch gewählten Regierung besetzt das Militär mehrere wichtige Ministerposten. Suu Kyi sass während der Militärdiktatur viele Jahre in Hausarrest.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Aung San Suu KyiRohingyaWeltbank