Die Armee in Myanmar geht nach UN-Angaben mit unverminderter Brutalität gegen die muslimische Rohingya-Minderheit vor.
Ein Grenzpolizist steht neben einem Zaun Wache. Hinter dem Zaun stehen Rohingyas und behelfsmässig errichtete Hütten in der Niemandsland-Zone in der Bangladesh-Myanmar-Grenze in Maungdaw, Rakhine-Staat.
Ein Grenzpolizist steht neben einem Zaun Wache. Hinter dem Zaun stehen Rohingyas und behelfsmässig errichtete Hütten in der Niemandsland-Zone in der Bangladesh-Myanmar-Grenze in Maungdaw, Rakhine-Staat. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der UN hat sich die Lage in Myanmar nicht verbessert.
  • Das Militär führe noch immer einen «beabsichtigten Völkermord».

«Das ist ein Völkermord, der immer noch im Gange ist», sagte der Leiter einer UN-Untersuchungsmission in Myanmar, Marzuki Darusman, am Mittwoch vor Journalisten in New York. Anschliessend stellte er den Untersuchungsbericht zur Lage in Myanmar dem UN-Sicherheitsrat vor.

Die UN-Untersuchungsmission hatte bereits Mitte September ihren ausführlichen Bericht zur Myanmar vorgelegt. Das Vorgehen der Armee wird in dem 444 Seiten umfassenden Report als «grob unverhältnismässig» verurteilt. Bei dem Militäreinsatz seien rund 10'000 Menschen getötet worden, wobei dies eine «vorsichtige» Schätzung sei. Die Ermittler werfen den Sicherheitskräften einen «beabsichtigten Völkermord» vor und fordern Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag.

Die muslimische Minderheit der Rohingya wird in Myanmar, dem ehemaligen Birma, seit Jahrzehnten unterdrückt und diskriminiert. Die Lage eskalierte im vergangenen Jahr, nachdem Rohingya-Rebellen bei Angriffen mehrere Grenzwächter töteten. Das Militär in dem mehrheitlich buddhistischen Land reagierte mit brutaler Gegengewalt.

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