Die internationale Atomenergiebehörde vermutet zwei Atom-Standorte im Iran. Zutritt hatten sie bisher keinen. Nun reist ihr Chef Rafael Grossi nach Teheran.
Rafael grossi iaea
Rafael Grossi, der Direktor der internationalen Atomenergiebehörde, reist zur Überwachung des Irans nach Teheran. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Internationale Atomenergiebehörde vermutet zwei Atom-Standorte im Iran.
  • Bisher wurden die Behörden an einer Inspektion gehindert.
  • Nun reist der IAEA-Direktor Rafael Grossi nach Teheran.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist am Montag nach Teheran zu Gesprächen mit hochrangigen iranischen Vertretern. Das kündigte die IAEA am Samstag in Wien an. Die IAEA spielt eine zentrale Rolle bei der Überwachung des Rüstungskontrollabkommens. Mit ihm soll der Iran am Bau einer Atombombe gehindert werden – die USA sind bereits aus dem Abkommen ausgestiegen.

Die IAEA hatte zuletzt von der Regierung in Teheran gefordert, die Kontrolle von verdächtigen Atom-Standorten im Iran zu erlauben. Seit Monaten wurden Inspektoren der Behörde daran gehindert, zwei Standorte zu besuchen. Bei ihnen wird vermutet, dass dort nukleares Material aufbewahrt wurde. Satellitenbilder deuten laut einem IAEA-Bericht darauf hin, dass diese Stätten gesäubert wurden, um Spuren früherer Aktivitäten zu beseitigen.

Heikler Zeitpunkt für Reise

«Ich habe beschlossen, persönlich nach Teheran zu kommen, um die Bedeutung der Zusammenarbeit zu unterstreichen». So Grossi in der Mitteilung der Behörde. Es wird Grossis erster Besuch in Teheran seit seinem Amtsantritt im Dezember sein.

Die Ankündigung der Reise kommt zu einem heiklen Zeitpunkt: Die 2018 einseitig aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgetretenen USA versuchen derzeit, wieder UN-Sanktionen gegen das Land durchzusetzen. Gegen diesen Schritt wehren sich Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Russland und China – die übrigen Mächte, die das Abkommen unterzeichnet haben.

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