Die humanitäre Krise in Äthiopien wird sich nach Einschätzung des UN-Nothilfebüros im neuen Jahr verschlimmern.
Der Konflikt zwischen Addis Abeba und der TPLF eskaliert weiter
Der Konflikt zwischen Addis Abeba und der TPLF eskaliert weiter - AFP

Im Norden des ostafrikanischen Landes benötigten dann vermutlich insgesamt 22 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, heisst es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung. In der Krisenregion Tigray und den benachbarten Regionen dürfte die Zahl der Bedürftigen von 8,1 Millionen im August auf 9,4 Millionen Menschen im November angewachsen sein. Erschwert werde die Lage durch Dürren, Heuschreckenplagen und Extremwetter.

Obwohl die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) einen Rückzug aus umkämpften Gebieten des Landes und eine Aufnahme von Friedensgesprächen bekanntgegeben hat, gibt es bisher keine Anzeichen für einen Waffenstillstand.

Die Zentralregierung in Addis Abeba bezeichnet das Angebot als taktisches Manöver. In einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung wird ein Vormarsch der Truppen auf die Stadt Alamata in Tigray angekündigt. Die Stadt Sekota sei zurückerobert worden.

Der Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen knapp 115 Millionen Einwohnern droht durch seit einem Jahr anhaltende Kämpfe zu zerfallen. Regierungschef Abiy Ahmed kam 2018 mit dem Versprechen an die Macht, das Land zu reformieren. Er entmachtete die TPLF, die Äthiopien 25 Jahre lang dominiert hatte. Im Herbst 2020 hielt die TPLF eigenmächtig Wahlen in ihrer Hochburg Tigray ab und griff kurz danach eine Militärbasis an. Darauf begann die Regierung eine Militäroffensive mit Hilfe des Nachbarlands Eritrea.

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