Arzt führt in Südkorea Abtreibung bei falscher Patientin durch

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Südkorea,

Ein folgenschwerer Fehler: Weil ein Arzt in Seoul die Identität seiner Patientin nicht überprüfte, wurde er wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt.

Arzt
Ein Empa-System ermöglicht Ärztinnen und Ärzten eine präzisere Entscheidungsgrundlage, ob eine physiotherapeutische Behandlung ausreicht oder eine Operation notwendig ist. (Archivbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem südkoreanischen Spital wurden zwei Patientinnen verwechselt.
  • In der Folge führte der Arzt bei der falschen Frau einen Schwangerschaftsabbruch durch.
  • Gegen ihn und eine Pflegerin wurden Ermittlungen aufgenommen.

In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul wurden Anfang August bei einer Abtreibung zwei Patientinnen verwechselt. Weil weder der behandelnde Arzt noch die Pflegerin die Identität einer Frau prüften, verlor diese ihr ungeborenes Baby.

Wie südkoreanische Medien berichteten, seien die Patientenakten zweier Frauen verwechselt worden. Gegenüber dem US-Sender «CNN» erklärte die zuständige Polizei: «Der Arzt und die Pflegerin haben ihre Versäumnisse eingeräumt.» Gegen beide wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Narkose statt Infusion

Einer schwangeren Vietnamesin war erklärt worden, dass sie eine Infusion erhalte. Die Pflegerin versetzte sie allerdings in eine Narkose – ihre Identität prüfte sie vorher nicht nach. Auch der Arzt versäumte es, die Identität der Frau zu prüfen, ehe er die Schwangerschaft abbrach.

Einen Tag später flog der Fehler auf: Die Frau erschien wegen Blutungen wieder im Spital. Dort wurde ihr mitgeteilt, dass ihr Fötus abgetrieben worden war.

In Südkorea herrscht ein strenges Abtreibungsgesetz. Abbrüche sind nur erlaubt, wenn etwa eine medizinische Notlage besteht oder eine Vergewaltigung zu der Schwangerschaft führte. Im April forderte das Verfassungsgericht das Parlament auf, Abtreibungen in frühen Stadien der Schwangerschaft zu legalisieren.

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