Bei einem Massaker im Westen Äthiopiens wurden laut Amnesty International über 100 Menschen umgebracht. Mehrere Häuser wurden in Brand gesteckt.
äthiopien
Menschen flüchten wegen drohender Gewalt aus Äthiopien. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Massaker im Westen Äthiopiens wurden über 100 Menschen umgebracht.
  • Amnesty International ruft dazu auf, die Gewalt gegen Minderheiten zu stoppen.
  • Zurzeit herrscht ein Konflikt zwischen der Volksbefreiungsfront Tigray und der Regierung.

Laut Amnesty International sind im Westen von Äthiopien mehr als 100 Menschen bei einem Massaker umgebracht worden. Am Mittwochmorgen hätten bewaffnete Angehörige der Bevölkerungsgruppen der Amhara, Oromo und Shinasha Dörfer in der Region Benishangul-Gumuz angegriffen. So teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Es seien Menschen erstochen und erschossen sowie Häuser in Brand gesteckt worden.

Amnesty sprach eigenen Angaben zufolge mit fünf Überlebenden des Angriffs per Telefon. Es gebe bislang Berichte über mindestens 100 Tote, die Zahl werde aber wahrscheinlich steigen.

äthiopien
Ein Kämpfer in Äthiopien. - AFP

Augenzeugen hätten von mehreren Dutzenden Toten und abgebrannten Häusern erzählt. So berichtete die regionale Nachrichtenagentur der Amhara Region, die Amhara Mass Media Agency.

Konflikt zwischen Befreiungsfront und Regierung

Dieser brutale Angriff unterstreiche die «dringende Notwendigkeit, dass Äthiopiens Regierung handeln muss, um die Gewalt gegen ethnische Minderheiten zu stoppen.» So sagte Netsanet Belay von Amnesty International. Seit September hat es demnach mehrere Wellen der Gewalt gegen Mitglieder der Amhara, Shinasha, Oromo und Agew gegeben.

Äthiopien Tigray
Ein Mann vor seinem zerstörten Haus in Tigray, Äthiopien. - AFP

Im Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen rund 112 Millionen Einwohnern gibt es etliche Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen. Sie haben unter dem seit 2018 regierenden Ministerpräsident Abiy Ahmed zugenommen. Derzeit herrscht in der nördlichen Region Tigray ein Konflikt zwischen der Volksbefreiungsfront von Tigray und der Zentralregierung in Addis Abeba.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Amnesty InternationalTelefonGewaltRegierungAbiy Ahmed